Oktoberfest:Mitarbeiterin der Aktion "Sichere Wiesn" soll Übergriff erfunden haben

Oktoberfest: Auf dem Heimweg vom Oktoberfest sei sie angegriffen worden, so die Frau - doch ihre Behauptung erwies sich als falsch.

Auf dem Heimweg vom Oktoberfest sei sie angegriffen worden, so die Frau - doch ihre Behauptung erwies sich als falsch.

(Foto: Robert Haas)
  • Die 37-Jährige erzählte zunächst nur einer Kollegin von dem vermeintlichen Überfall.
  • Im Gespräch mit der Polizei stellte sich heraus, dass die Frau die Geschehnisse wohl nur erfunden hat.

Von Martin Bernstein

Der Überfall auf eine 37 Jahre alte Mitarbeiterin der Aktion "Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen" an einem der letzten Oktoberfesttage war offenbar frei erfunden. Das hat die Polizei jetzt klargestellt. Die Frau hatte behauptet, auf dem Heimweg von einer Gruppe von Männer überfallen und verletzt worden zu sein. Sie hatte allerdings zunächst keine Anzeige erstattet, sondern lediglich einer Zuständigen des Organisationsteams der Aktion von dem Vorfall erzählt.

Erst durch eine Pressemitteilung der Initiative hatte die Polizei von dem angeblichen Überfall erfahren. Daraufhin nahm sie Ermittlungen auf. Denn es stand ja eine schwere Straftat im Raum - eine Körperverletzung oder ein Sexualverbrechen. Die Beamten befragten das angebliche Opfer der Attacke. Dabei kamen ihnen immer mehr Zweifel.

Die Schilderungen der Geschädigten waren laut Polizei "widersprüchlich" und konnten "in keinen sinnhaften Kontext" gebracht werden. "Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen muss davon ausgegangen werden, dass das geschilderte Ereignis in der bekannten Form nicht stattgefunden hat", sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch.

Seit 15 Jahren gibt es das Angebot "Sichere Wiesn", das von den Vereinen Amyna, Imma und dem Frauennotruf ins Leben gerufen wurde. Die mehrfach preisgekrönte Initiative hatte wegen des angeblichen Vorfalls ihr für Oktober geplantes Jubiläumsfest abgesagt. Am Security Point der Initiative hatten während der diesjährigen Wiesn 254 Mädchen und Frauen Hilfe gesucht. Zwölf von ihnen hatten auf dem Festgelände sexuelle oder andere Formen von Gewalt erlitten.

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