Oktoberfest 2013:Kräftig feiern ohne Wiesn-Hit

6,4 Millionen Gäste, 2031 Polizeieinsätze - und kein Wiesn-Hit: 16 Tage lang herrschte auf der Münchner Theresienwiese Ausnahmezustand. Nun ziehen die Organisatoren eine positive Bilanz. Das 180. Oktoberfest in Zahlen und Bildern.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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6,4 Millionen Gäste, 2031 Polizeieinsätze - und kein Wiesn-Hit: 16 Tage lang herrschte auf der Münchner Theresienwiese Ausnahmezustand. Nun ziehen die Organisatoren eine positive Bilanz. das 180. Oktoberfest in Zahlen und Bildern.

Es hatte so schön begonnen vor gut zwei Wochen, mit weiß-blauem Himmel und angenehmen Temperaturen. In der ersten Wiesn-Woche besuchten 3,5 Millionen Menschen das 180. Oktoberfest. In der zweiten Woche machten kühle Temperaturen und nicht selten Dauerregen den Besuch des größten Volksfestes der Welt zur einer ziemlich ungemütlichen Angelegenheit. Am Ende kamen 6,4 Millionen Gäste - so viele wie 2012, aber eine halbe Million weniger als 2011.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Unter dem Wetter litten auch die Schausteller (hier in Person von Denny Strothmann, dem Rekommandeur beim Fahrgeschäft "High Energy"): Sie mussten Umsatzeinbußen von bis zu 20 Prozent hinnehmen im Vergleich zu den vergangenen Jahren.

Oktoberfest 2013

Quelle: Getty Images

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Die Oide Wiesn im Süden des Festareals auf der Theresienwiese erfreute sich dagegen großer Beliebtheit, gerade bei traditionsbewussten Bayern - und bei denen, die mit moderner Volksmusik etwas anzufangen wissen. 540.000 Besucher zählten die Organisatoren in den 16 Tagen, das sind mehr als 2011, als an 18 Tagen 535.000 kamen.

Oktoberfest 2013 - Eröffnung

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Die Gäste zeigten sich wie immer recht durstig. 6,7 Millionen Maß Bier orderten sie bei den Bedienungen, sagte Wiesnchef Dieter Reiter (SPD) bei der Abschlusspressekonferenz am Sonntag. Das sind 200.000 weniger als im Jahr 2012 - und deutlich weniger als im Rekordjahr 2011, als 7,5 Millionen Maß eingeschenkt worden waren. Reiter zeigte sich dennoch zufrieden und sprach von einer "ungeheuer entspannten Wiesn - eine Volksfest-Gaudi für jeden Geschmack".

Oktoberfest 2013 - Eröffnung

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Zufrieden durften auch die Gäste sein: Die Maßkrüge waren heuer wieder ordentlich gefüllt. Fast jeder dritte kontrollierte Krug war randvoll, während es im vergangen Jahr nur jeder fünfte war, berichtete eine Sprecherin des Münchner Kreisverwaltungsreferats. Bis zu 15 Millimeter unter dem Eichstrich tolerierten die Prüfer, sechs Prozent der Krüge lagen darunter. 2012 waren es allerdings mehr als doppelt so viele: 16 Prozent der kontrollierten Krüge waren damals beanstandet worden.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Von der herzhaften Schweinshaxn bis zur fränkischen Bratwurst, vom Steckerlfisch bis zum Kesselfleisch: Verspeist wird auf dem Oktoberfest traditionell alles, was der Bayer liebt. Und das ist mittlerweile gerne mal fleischlos: Das vegane Essen, das 2013 erstmals in drei Gastrobetrieben auf der Wiesn angeboten wurde, kam bei den Besuchern gut an. Dafür ging der Absatz des klassischen Wiesn-Hendl - im Bild SZ.de-Mitarbeiter Martin Moser beim Selbstversuch als Hendlbrater - nach Angaben der Veranstalter leicht zurück. Und noch zwei Zahlen: In der Ochsenbraterei wurden diesmal 114 Ochsen verspeist und in der Kalbskuchl 58 Kälber.

Oktoberfest 2013 - General Views

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Was 2013 fehlte: ein Wiesn-Hit! So prächtig die Stimmung in den Zelten auch gewesen sein mag (hier etwa im Hacker-Zelt), weder das Stück "Rock mi" von Voxxclub noch "I sing a Liad für di" von Andreas Gabalier oder "Applaus, Applaus" von den Sportfreunden Stiller werden groß in Erinnerung bleiben.

Fundamt

Quelle: Carmen Jaspersen/dpa

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Das Wiesn-Fundbüro (hier ein Archivbild) zählte 2013 rund 4.200 Fundstücke, darunter 1.065 Ausweise, 940 Kleidungsstücke, 520 Geldbörsen, 400 Schlüssel, 320 Handys, 300 Taschen, Rucksäcke und Beutel, 260 Brillen, 110 Schmuckstücke und Uhren, 50 Fotoapparate, 35 Regenschirme und Stöcke sowie 30 Hirschfänger. Als Kuriosa...

Gebiss verloren

Quelle: picture alliance / dpa

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... gehen in die Geschichte der Wiesn 2013 ein: ein Skateboard, zwei Eheringe, eine Stele in Form eines Bleistifts, ein Kindle-Reader, ein Laptop, ein Hörgerät und ein Teilgebiss (Foto: Archiv) sowie, und jetzt Achtung, ein Segway. Vermisst werden noch 50.000 Euro in bar, eine Trommel und eine Gitarre.

Oktoberfest 2012 - Regenwetter

Quelle: dpa

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Nicht vermisst werden dafür insgesamt 81.000 Bierkrüge. Ordner nahmen sie Souvenir-Jägern an den Ausgängen der Zelte oder des Festgeländes wieder ab.

Zurück fanden auch acht verloren gegangene Kinder, sie wurden in der Zwischenzeit von den Mitarbeitern der Kinderfundstelle des Roten Kreuzes betreut.

Oktoberfest 2013

Quelle: dpa

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Die Polizei war heuer insgesamt 2031 Mal im Einsatz - exakt so häufig wie im Jahr 2012. "Viel Arbeit, aber eine normale Wiesn", bilanzierte Polizeisprecher Wolfgang Wenger am Sonntag. Insgesamt nahmen die Beamten 492 Menschen fest (2012: 469); die Zahl der Strafanzeigen stieg von 1470 im vergangenen Jahr auf 1522 in diesem. Die Polizei registrierte 449 Körperverletzungen (2012: 439) und 58 sogenannte Maßkrugschlägereien (2012: 66). Die Zahl der Sexualdelikte ist ähnlich hoch geblieben. Im Vorjahr wurden 17 Frauen sexuell belästigt oder gar vergewaltigt, in diesem Jahr wurden 16 Taten bekannt. Sorgen bereitet den Beamten nach wie vor das Phänomen Taschendiebstahl: Sie zählten diesmal 504 Delikte - "trotz zahlreicher Präventionshinweise".

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Quelle: Stephan Rumpf

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Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) versorgte derweil 7551 Gäste, berichtete Sprecher Peter Behrbohm. Das seien rund 20 Prozent weniger als im Vergleichsjahr 2011. Von den Patienten wurden 3600 ärztlich behandelt. Viele wegen Schnittverletzungen, Schürf- oder Platzwunden. Vor allem Frauen mit leichtem Schuhwerk schnitten sich häufig die Füße an Scherben, hieß es. Wegen Alkoholvergiftungen mussten 638 Wiesnbesucher medizinisch überwacht werden (2011: 708). Dennoch zog Behrbohm eine insgesamt positive Bilanz: "Es war eine normale, man möchte fast sagen eine ruhige Wiesn." Das freilich bedeutet nicht, dass es ruhig zuging auf der Wiesn - davon hat sich die Kollegin Beate Wild überzeugt: Sie war einen Abend lang mit Sanitätern unterwegs.

Oktoberfest 2013

Quelle: dpa

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Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) beförderte in 16 Tagen Schätzungen zufolge rund 3,8 Millionen Wiesn-Gäste. Bis einschließlich Samstag wurde allein der Haupteingang am U-Bahnhof Theresienwiese knapp 130 Mal kurzzeitig gesperrt, um eine Überlastung zu verhindern. Größere Zwischenfälle habe es nicht gegeben, berichtete das Unternehmen, das bis zu 75 Mitarbeiter pro Tag alleine an besagtem U-Bahnhof im Einsatz hatte. MVG-Chef Herbert König: "Unsere Züge waren voll, oft auch bis auf den letzten Platz, aber der Andrang war heuer nicht rekordverdächtig." So, wie das Oktoberfest 2013 allgemein nicht rekordverdächtig war.

© Süddeutsche.de/tba/pauk
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