Oktoberfest:Gastronom nach Wiesn-Besuch fast totgeprügelt

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  • Der Mann wurde von einem Unbekannten brutal ins Gesicht geschlagen. Auch als das Opfer bereits am Boden liegt, lässt der Angreifer nicht von ihm ab.
  • Der 34-Jährige erleidet massive Einblutungen im Gehirn und liegt nun im künstlichen Koma.
  • Wegen der enormen Brutalität ermittelt nun die Mordkommission.

Von Thomas Schmidt, München

Nach einem fröhlichen Wiesn-Besuch ist ein Münchner Gastronom auf dem Heimweg Opfer einer brutalen und hemmungslosen Attacke geworden. Der bisher noch unbekannte Täter trat laut den Angaben von Zeugen mehrfach auf den 34-Jährigen ein, als dieser bereits wehrlos auf dem Boden lag. Das Opfer erlitt massive Einblutungen im Gehirn, berichtete Herbert Linder von der Mordkommission. Der 34-Jährige sei unter akuter Lebensgefahr in eine Klinik gebracht und dort notoperiert worden. Sein Zustand sei weiterhin kritisch, aber stabil, erklärte Linder am Dienstagmittag. Das Opfer befinde sich derzeit im künstlichen Koma.

Die Tat ereignete sich bereits am Sonntagabend. Der 34-Jährige war gemeinsam mit einem Freund, ebenfalls ein Münchner Gastronom, auf der Wiesn. Als die Zelte schlossen, machten sich beide zusammen auf den Heimweg. Kurz vor Mitternacht, gegen 23.45 Uhr, trafen die Freunde am Georg-Hirth-Platz auf eine unbekannte Gruppe, unter der sich laut Polizei auch Frauen befanden. Kriminalhauptkommissar Linder weiß nicht, warum es plötzlich zu einem Streit zwischen der Gruppe und den beiden Gastronomen kam - er weiß nur, dass er nicht lange dauerte.

Nach einem heftigen Wortgefecht muss die Situation schnell eskaliert sein, berichtete Linder. Ein Mann aus der Gruppe rammte dem 34-Jährigen die Faust ins Gesicht. Der Gastronom ging zu Boden und erlitt - entweder durch den Schlag, oder durch den Aufprall auf dem Asphalt - schwere Kopfverletzungen. Anschließend sahen mehrere Zeugen, wie der Täter auf sein am Boden liegendes Opfer eintrat. Dessen 30-jähriger Freund wollte eingreifen, wurde ebenfalls ins Gesicht geschlagen und erlitt eine blutende Schnittwunde am Auge. Der Täter verschwand nach der plötzlichen Attacke in der Dunkelheit. Auch der Rest der Gruppe lief davon, bevor die Polizei eintraf, und überließ den Schwerverletzten allein seinem Schicksal.

Wegen der enormen Brutalität der Tat geht die Mordkommission nicht nur von schwerer Körperverletzung, sondern von versuchtem Totschlag aus. Noch sei unklar, ob der 34-Jährige bleibende Schäden davontragen werde. Nun werden die Bilder der Videoüberwachung vom östlichen Ausgang der Wiesn von Ermittlern gesichtet. Eine konkrete Beschreibung der Tatverdächtigen liegt der Mordkommission aber noch nicht vor, was die Fahndungsarbeit deutlich erschwert. Deswegen hofft Linder auf die Hilfe von weiteren Zeugen. Wer den Ermittlern Hinweise geben kann, soll sich melden unter der Nummer 089/ 2 91 00.

© SZ vom 27.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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