Oktoberfest-Fahrgeschäfte im Check:Da kriegt man ja Rücken

Schleudertraum oder Schleudertrauma? Dass die Wiesn gefährlich werden kann, ahnten wir schon. Aber was muten wir dem Körper wirklich zu? Der Orthopäde Reinhard Schneiderhan hat Wilde Maus, Autoscooter und Co. auf ihre Rücken-Verträglichkeit getestet. Die zehn brutalsten Fahrgeschäfte.

Deniz Aykanat

10 Bilder

-

Quelle: SZ

1 / 10

Die Wiesn kann sehr gefährlich sein, das ahnten wir schon. Aber was muten wir dem Körper wirklich zu? Der Orthopäde Reinhard Schneiderhan hat die Fahrgeschäfte auf ihre Rücken-Verträglichkeit getestet und auf einer Skala von 1 (harmlos) bis 10 (hohes Risiko für Rückenpatienten) eingeordnet. Und diie SZ hat ihn begleitet.

Autoscooter

Ein nicht enden wollender Auffahrunfall - wer gibt dafür nicht gerne ein paar Euros aus. Für Heckaufpraller, Frontalzusammenstöße und seitliche Crashs bedankt sich vor allem die Halswirbelsäule. Verglichen mit anderen Fahrgeschäften ist der Autoscooter jedoch fast schon eine Wohltat für den Rücken. "Das hängt aber natürlich vom individuellen Fahrstil ab." Wer Kollisionen vermeide, verringere den Risikofaktor. Aber darum geht es doch gerade beim Autoscooter: ordentlich ineinanderrummsen!

Risikofaktor: 2-4

-

Quelle: SZ

2 / 10

Techno Power

Mit hoher Kurvenbeschleunigung, sechs drehbaren Armen und um 90 Grad gekippten Gondeln kann sich der geneigte Wiesn-Besucher bei Techno Power die Bandscheiben ruinieren. Schneiderhan hält Techno Power aber für weniger riskant, da die Bewegungen gleichmäßig und fließend sind.

Risikofaktor: 3

-

Quelle: SZ

3 / 10

Power Tower

Mit dem Fahrstuhl abstürzen: Es gibt schönere Todesarten. Wer trotzdem darauf steht, in den Abgrund zu rasen, ist beim Power Tower an der richtigen Adresse. Die Wirbelsäule wird dabei nur leicht gestaucht. "Bei vollem Magen könnten allerdings Verdauungsprobleme auftreten."

Risikofaktor: 4

-

Quelle: SZ

4 / 10

Wilde Maus

"Problematisch ist hier der plötzliche Richtungswechsel in den engen Kurven." Schneiderhan rät, sich gut festzuhalten und mit den Füßen abzustützen.

Risikofaktor: 5

-

Quelle: SZ

5 / 10

Cyber Space

Herr seiner Körperteile ist man im Cyber Space nicht immer. "Beim dritten Looping kippt der Sitz plötzlich nach vorn, das Kinn knallt auf die Brust", sagt Schneiderhan. Das erinnert stark an einen Betrunkenen, der in der U-Bahn einschläft.

Risikofaktor: 5

176. Oktoberfest - Besucher

Quelle: dpa

6 / 10

Olympia Looping

Verglichen mit dem Herumgeschleudere vieler Fahrgeschäfte ist der Olympia Looping eine Kaffeefahrt - wäre da nicht die Steilkurve, in der der Waggon plötzlich nach rechts abkippt. "Die Loopings sind aber harmlos", sagt der Orthopäde.

Risikofaktor: 6

-

Quelle: SZ

7 / 10

Break Dancer

Das Lieblings-Fahrgeschäft des Rückenexperten. Die schnellen Rotationen erinnern zunächst an den Schleudergang einer Waschmaschine. "Die Bewegungen sind aber fließend und gleichmäßig", schwärmt der Karussell-Fan.

Risikofaktor: 6

-

Quelle: SZ

8 / 10

Parkour

Klingt so spannend wie Dressur-Reiten, hat es aber in sich. Ruckartige Richtungswechsel, die Beine schlackern herum wie die Ohren eines Cockerspaniels. Die Muskeln müssen alle Arbeit leisten, um diesen Höllenritt abzufedern.  Dieses Fahrgeschäft sollte man deshalb fahren, bevor man sich im Zelt die Kante gibt. "Mehr als eine Maß geht gar nicht", sagt Schneiderhan.

Risikofaktor: 7

-

Quelle: SZ

9 / 10

High Energy

Zur Domina gehen? Zu teuer. In diesem Fahrgeschäft bekommt man die Peitschenhiebe gratis. So fühlt es sich nämlich laut Schneiderhans Ranking an, wenn man wie hier um alle drei Achsen geschleudert wird.

Risikofaktor: 8

-

Quelle: SZ

10 / 10

Skater

Der Albtraum jedes Orthopäden: "Brutal für Hals- und Lendenwirbelsäule", sagt der Mediziner. Wer sich mal ordentlich den Nacken verziehen, die Bandscheiben belasten und ein Schleudertrauma bekommen möchte, ist hier genau richtig.

Risikofaktor: 10

© Süddeutsche.de/tob
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: