Oktoberfest:Extra Wiesntische für Münchner

Schmid will mehr Reservierungen und geringere Mindestabnahme

Von Franz Kotteder

10 500 Reservierungsplätze mehr für Münchner an den Wochenenden und keinen ausufernden Mindestverzehr: Das wünscht sich Wiesn-Bürgermeister Josef Schmid (CSU). Entsprechende Vorschläge will er sich jetzt vom Stadtrat absegnen lassen. Es geht dabei vor allem um 15 Prozent der Zeltplätze in der Mittagszeit, für sie soll keine Mindestabnahme verlangt werden. Bei den übrigen Reservierungen soll es künftig eine Obergrenze für den geforderten Mindestverzehr geben. Bisher verlangen einzelne Wirte die Abnahme ganzer Menüs. Das soll künftig nicht mehr möglich sein. Stattdessen gelten als Obergrenze pro Person: in den großen Zelten zwei Mass und ein halbes Hendl im Mittelschiff sowie zehn Euro zusätzlich auf den übrigen Plätzen, in den kleinen Zelten 55 Euro und in den Partyzelten (Käfer und Kufflers Weinzelt) 80 Euro. Schmid möchte diese Regeln der interfraktionellen Arbeitsgruppe des Stadtrats vorschlagen. Stimmen sie und der zuständige Ausschuss im Mai zu, so gilt die Regelung bereits für das diesjährige Oktoberfest.

Künftig sollen an Wochenenden und an Feiertagen bis 15 Uhr nicht mehr die Hälfte aller Plätze in den großen Bierzelten freigehalten werden, sondern nur noch 35 Prozent. Bisher galt die 35-Prozent-Regel erst von 15 Uhr an. Die zusätzlichen Reservierungen können die Wirte - vorschreiben will Schmid das nicht - an Münchner gegen Vorlage des Personalausweises vergeben, sie sollen dafür auch keine Mindestabnahme verlangen.

Insgesamt würde es so an den Samstagen und Sonntagen - der Tag der Deutschen Einheit fällt heuer auf einen Samstag - bis 15 Uhr rund 10 500 zusätzliche Reservierungsplätze mehr geben, bei gut 70 000 Plätzen in den Zelten insgesamt. Wirtesprecher Toni Roiderer vom Hackerzelt findet es grundsätzlich positiv, "wenn mehr Bewegung in die Zelte kommt. Wir haben etwas davon und die Schausteller und Marktkaufleute auch". Skeptisch ist er, was die Beschränkung auf Münchner angeht: "Wie will man das kontrollieren? Einer mit dem richtigen Personalausweis kauft dann für lauter Ortsfremde ein." Dass es keine Mindestabnahme geben soll, stört ihn auch: "Da kommen dann die, die sich zu zweit stundenlang eine Mass teilen."

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