Oktoberfest-Bier im Test:Von blumig bis blass

Was Brauer und Sommeliers von den Oktoberfest-Bieren 2015 halten.

Von Thierry Backes und Andreas Schubert

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Augustiner

Werner Mayer von Augustiner.

Quelle: Stephan Rumpf

Stammwürze: 13,7 Prozent

Alkoholgehalt: 6,4 Prozent

Verantwortlicher Braumeister: Werner Mayer (Bild)

Das sagt der Braumeister: "Milde Malzaromen werden ergänzt durch kellerfrische Hefenoten und blumige Hopfentöne." Das Bier verfügt über einen "perfekt abgerundeten, vollmundigen Körper", eine "elegante, angenehme, harmonische Bittere" und einen "fließenden, runden Abgang".

Das sagen die Sommeliers: "Es mangelt dem Bier ein wenig an Eigenschaften", sagt Marc Gallo, es habe einen "sehr schlanken Körper". Anderl Siegl hat eine "deutliche Zitrusnote" geschmeckt: "Das hat fast schon einen Radler-Touch." Markus Sailer attestiert dem Bier ein "rundes, nicht langweiliges Aroma" und sagt: "Das hat mir richtig gut gefallen."

Hintergrundinfos zu diesem Test finden Sie hier.

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Löwenbräu

Dr. Michael P. Müller von Löwenbräu.

Quelle: Stephan Rumpf

Stammwürze: 13,8 Prozent

Alkoholgehalt: 6,0 Prozent

Verantwortlicher Braumeister: Michael P. Müller (Bild)

Das sagt der Braumeister: "Kräftige Hopfenblume mit feinen Malzaromen im Geruch; vollmundiger Körper, begleitet von einer hopfenharzigen Note; ausgeprägte, kräftige, feinherbe Hopfenbittere; betonte Bittere im Abgang."

Das sagen die Sommeliers: Markus Sailer attestiert dem Löwenbräu ein leicht kräuteriges, würziges Aroma und einen "relativ eleganten Umtrunk". "Bei dem Bier gibt es nix zu meckern", findet Anderl Siegl: "Das Bier hat einen fruchtigen Charakter und eine ordentliche Bittere." Ein "gefälliges Bier" sei das, findet auch Marc Gallo: "Spritzig, angenehm, versehen mit einer leichten Süße. Bei mir macht das Platz zwei."

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Paulaner

Christian Dahnke von Paulaner.

Quelle: Stephan Rumpf

Stammwürze: 13,6 Prozent

Alkoholgehalt: 5,9 Prozent

Verantwortlicher Braumeister: Christian Dahncke (Bild)

Das sagt der Braumeister: "Sahnige Noten" ergänzen das "ausgewogene" Malz- und Hopfenaroma. Das Bier ist "satt und rund im Körper", "voll und rund im Abgang" und zeichnet sich durch eine "ausgewogene Hopfenbittere" aus.

Das sagen die Sommeliers: "Riecht nach Popcorn und türkischem Honig", sagt Sailer. "Ich schmecke aber auch eine gewisse Verwandtschaft zum Hacker-Pschorr heraus." Siegl hat das Bier als "sehr spritzig" empfunden, eine "schöne Hopfenbittere" habe es auch. "Das Paulaner hat eine sehr feine Perlage", findet dagegen Gallo. "Der Körper ist wässrig, das Paulaner ist mir ein wenig zu fad."

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Spaten

Braumeister- Spaten Harld Stückle.

Quelle: Stephan Rumpf

Stammwürze: 13,7 Prozent

Alkoholgehalt: 5,8 Prozent

Verantwortlicher Braumeister: Harald Stückle (Bild)

Das sagt der Braumeister: "Malzaromatisch im Antrunk, unterlegt mit einer floralen Hopfennote." Der Bierkörper? Voll, "mit einer ausgewogenen Balance von Süße und Bittere". Und im Abgang? "Vollmundig und hopfenaromatisch."

Das sagen die Sommeliers: "Das geht runter wie Öl", sagt Anderl Siegl, "auch weil ihm Ecken und Kanten fehlen." Markus Sailer findet ebenfalls, das sei ein "sauberes, schönes Bier", es habe eine "sehr angenehme Kräuternote und eine dezente Grundbittere". Das Bier perle ihm zu stark, meint dagegen Marc Gallo, das Spaten-Bier ist ihm "zu schlank und allgemein nicht besonders geschmacksintensiv".

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Hofbräu

Rolf Dummert von Hofbräu.

Quelle: Stephan Rumpf

Stammwürze: 13,7 Prozent

Alkoholgehalt: 6,3 Prozent

Verantwortlicher Braumeister: Rolf Dummert (Bild)

Das sagt der Braumeister: Das Hofbräu riecht nach "an Biskuit erinnernde Malznoten in Kombination mit zitrusartigen Hopfenaromen". Es hat einen "markanten, malzbetonten Körper" und eine "gut eingebundene Hopfenbittere".

Das sagen die Sommeliers: "Ein sehr leichtes Bier" sei das, urteilt Sailer. Traditionell sei das Hofbräu "eines der am höchst vergorenen Wiesn-Biere", es gebe "kaum Hopfen zu bemerken": "Das ist nicht mein Favorit." Siegl attestiert dem Bier immerhin, "ausgewogen" zu sein. Gallo findet es "eher charakterlos": "Das Hofbräu ist nicht wirklich prägnant, es schleicht sich so durch."

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Hacker-Pschorr - TESTSIEGER

Andreas Höflinger von Hacker-Pschorr.

Quelle: Stephan Rumpf

Stammwürze: 13,7 Prozent

Alkoholgehalt: 6,1 Prozent

Verantwortlicher Braumeister: Andreas Höflinger (Bild)

Das sagt der Braumeister: Das Bier riecht "ausgeprägt malzaromatisch und gut ausbalanciert". Es hat einen "markanten Körper" sowie eine "deutliche, feinherbe Hopfenbittere" und wirkt im Finale "kräftig" und "malzbetont".

Das sagen die Sommeliers: "Das Bier ist das einzige, das sich mit seinem dunklen Ton schon von der Optik abhebt", sagt Siegl. "Es entspricht eher dem Märzen, dem traditionellen Wiesnbier, und ist damit mein Favorit." Gallo findet: "Das Hacker-Pschorr hat Ecken und Kanten, es ist ein sehr stimmiges Bier." Sailer sieht in dem Bier sogar eine "sehr volle Wuchtbrumme": "Es macht einfach Lust weiterzutrinken. Top."

© SZ.de/tba
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