Öffentlicher Verkehr:Auf die Tube drücken

U-Bahn nach Freiham soll zügig geplant werden

Von Ellen Draxel, Freiham

CSU und SPD im Münchner Stadtrat drängen darauf, mit den Planungen für die Verlängerung der U 5 von Pasing nach Freiham "unverzüglich" zu beginnen. Bereits fünf Tage nachdem Oberbürgermeister, Bürgermeister und die beiden Fraktionsvorsitzenden der Kooperationsparteien im Rathaus die große Ausbau-Offensive angekündigt hatten, die auch den Weiterbau der U-Bahn von Pasing nach Freiham beinhaltet, reagierten die CSU-Stadträte Johann Sauerer, Heike Kainz und Alexandra Gaßmann.

Sie sind alle drei im Westen zu Hause und gleichzeitig in den dortigen Bezirksausschüssen Aubing-Lochhausen-Langwied, Allach-Untermenzing und Laim aktiv. Sie forderten per Antrag, die über Monate hart erkämpfte Entscheidung nun auch zu nutzen und umgehend zu handeln. Insbesondere für die Trasse relevante bauliche Einrichtungen wie Bahnhöfe, Auf- und Abgänge und Kabelkanäle sollten "schnellstmöglichst" realisiert werden - bevor weitere Baumaßnahmen die Kosten unnötig in die Höhe trieben. Zudem müsse ein Konzept für die Erschließung Freihams mittels zusätzlicher Expressbusse während der Planungs- und Bauphase der U-Bahn "zeitnah" entwickelt werden.

Der Antrag der Sozialdemokraten kommt drei Wochen nach dem der CSU-Politiker, ist dafür aber umfangreicher. In dem am Donnerstag von der gesamten SPD-Fraktion unterzeichneten Papier beauftragen die Stadträte die Stadtplanung und das Baureferat, "Trassierungsvorschläge für eine mögliche U-Bahn-Verlängerung nach Freiham zu machen". Vorgelegt werden sollen insbesondere Vorschläge für Haltepunkte, "die möglichst vielen Menschen ein Zu- beziehungsweise Umsteigen ermöglichen". Als Endpunkt wünschen sich die Rathauspolitiker einen Ort, der beste Umsteigevarianten beim Park-and-Ride eröffnet, etwa an der Autobahnzufahrt Freiham-Nord.

Im Gegensatz zur CSU legen die Sozialdemokraten außerdem die lange priorisierte Tram-Option nicht ad acta, sondern wollen geprüft wissen, ob alternativ zu möglichen Express-Bussen auch "eine andere als die bisher vorgeschlagene Trambahnführung eine leistungsfähige ÖPNV-Verbindung bis zur Inbetriebnahme der U-Bahn darstellen kann".

Bislang wird der Westen vorrangig mit S-Bahnen erschlossen, daher integriert der SPD-Antrag auch dieses Thema. Die Stadt solle bei der Bahn "auf eine schnelle Verbesserung sowohl des Taktes als auch der Zuglängen der S-Bahnen drängen", erklären die Stadträte. Dazu gehöre "ein möglichst rascher Bau eines dritten und möglichst vierten Gleises für die S 4 nach Buchenau". Lokalpolitiker hatten diese Bitten in den vergangenen Jahren bereits wiederholt geäußert.

Im Gegensatz zur CSU wünscht die SPD aber keine Änderungen an den bereits beschlossenen Bebauungsplänen. Denn das, so das Argument der Sozialdemokraten, führe nur zu unnötigen Zeitverzögerungen. Freiham, das ist mittlerweile allen Politikern klar, entsteht im Eiltempo und muss leistungsfähig erschlossen werden. In zwei Grundschulen des neuen Stadtteils zwischen der Bodenseestraße und Altaubing wird bereits unterrichtet, auch die Architektur des Bildungscampus ist bereits weit gediehen. Und mit dem Wohnungsbau wird noch in diesem Jahr begonnen.

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