Sturmböen:Gerüst eingestürzt: Bauarbeiter bei Unwetter schwer verletzt

2017

Am Agnes-Bernauer-Platz ist ein Baum auf fünf parkende Autos gestürzt, zwei davon sind Totalschaden.

(Foto: Goerge; Berufsfeuerwehr München)
  • Sturmböen haben am Donnerstag ein Baugerüst einstürzen lassen. Zwei Arbeiter wurden verletzt, einer von ihnen schwer.
  • Auch der S-Bahn-Verkehr wurde durcheinander gewirbelt. Die S 8 ist immer noch gesperrt, auf den anderen Linien fahren die S-Bahnen wieder regulär.
  • Am Flughafen München kam es infolge des Unwetters zu Verspätungen von bis zu 45 Minuten.

Von Isabel Bernstein und Martin Bernstein

Ein Bauarbeiter ist bei dem Sturm in München am Donnerstagmorgen schwer verletzt worden. Er befand sich mit einem Kollegen auf einem Gerüst in der Ottobrunner Straße, als gegen 8 Uhr starker Wind aufkam. Das Gerüst, das laut Feuerwehr fest am Gebäude verbaut war, stürzte ein und verschüttete beide Männer. Der 50-Jährige wurde dabei von einem Gegenstand am Kopf getroffen und musste mit schweren Kopfverletzungen in eine Klinik gebracht werden. Sein Kollege erlitt zahlreiche Prellungen.

In Laim fiel am Agnes-Bernauer-Platz ein 25 Meter hoher Baum auf fünf geparkte Autos. Verletzt wurde niemand, zwei Fahrzeuge seien Totatschaden, teilte die Feuerwehr mit. Ein zweiter beschädigter Baum wurde gefällt, ehe er umstürzen konnte. Auch in Germering ging ein Vorfall glimpflich aus: Hier wehten Sturmböen einen Baukran um, verletzt wurde niemand. Erst kurz nach dem Unglück seien in dem Bereich die ersten Schüler auf dem Weg zu einer benachbarten Grundschule gewesen. Es enstand laut Polizei ein Schaden von etwa einer halben Million.

Der Sturm hatte am Donnerstagvormittag den S-Bahn-Verkehr ordentlich durcheinander gewirbelt. Rund um München fielen die S-Bahnen wegen umgefallener Bäume und abgerissener Oberleitungen großräumig aus. Derzeit ist die S 8 zwischen Weßling und Herrsching immer noch gesperrt. Hier ist ein Schienenersatzverkehr per Bus eingerichtet.

Von den Sperrungen auf der Strecke der S 4 war auch der Regionalzugverkehr betroffen: Der Alex konnte zwischen München und Buchloe nicht fahren, ebenso der Zug zwischen München und Ulm nicht; er wurde bei Gessertshausen im Landkreis Augsburg über Donauwörth umgeleitet.

Am Flughafen München, wo Sturmböen mit knapp 100 Kilometern pro Stunde gemessen wurden, kam es zu Verspätungen von bis zu 45 Minuten, weil die Flugsicherung bei dem Gewitter wegen der schlechten Sicht Maschinen nur in größeren Abständen starten und landen lassen konnte. Einige Maschinen mussten daher länger über der Stadt kreisen. Inzwischen hat sich der Flugverkehr weitgehend normalisiert. Größere Schäden gab es aber nicht.

Im Münchner Stadtgebiet zählten Polizei und Feuerwehr zusammen 181 Unwettereinsätze. Umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste mussten von den Straßen, lose Dachziegel von Hausdächern geräumt werden. Die ersten Notrufe gingen bei der Polizei gegen fünf Uhr morgens ein, spätestens um zwölf wurde es wieder ruhiger in den Einsatzzentralen.

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