Die Münchner Isaria Wohnbau AG hat jetzt das Hochhaus auf dem ehemaligen Siemens-Betriebsgelände in Obersendling von der Hubert Haupt Immobilien Holding übernommen. Bereits 2011 war ein entsprechender Kaufvertrag abgeschlossen worden, der allerdings unter dem Vorbehalt stand, dass in dem einstigen Büroturm Wohnungen entstehen können. Lange Zeit war es äußerst umstritten, was mit dem markanten Bauwerk passieren wird. Quer durch alle Parteien regte sich zunächst im Bezirksausschuss Kritik an einer neuen Nutzung.
Diese Situation hat sich geändert. Nach einem Bürger-Workshop und dem Beschluss des Stadtrats über das Planungsgebiet Campus Süd mit dem Hochhaus wurde ein Wettbewerb ausgelobt. Diesen gewann im Frühjahr das Architekten- büro Meili, Peter. Vorgesehen sind in dem 22-geschossigen Hochhaus ein öffentlich zugängliches Erdgeschoss, darüber Büros und dann die Wohnungen. Vom Appartement über Galerie- und Atelierwohnungen bis zu zweigeschossigen Maisonetten soll alles dabei sein. Vorgesehen ist eine Größenordnung von 270 Wohnungen. Außerdem wird die Fassade neu gestaltet, wobei der Charakter der Turms nicht grundlegend verändert werden soll.
Über den Zeitplan zur Fertigstellung des Projekts macht die Isaria keine Angaben. Zunächst muss das Hochhaus für den Einbau der Wohnungen und für die anderen neuen Nutzungen hergerichtet werden. Das 75 Meter hohe Bauwerk, das der Architekt Hans Maurer entworfen hat, war in der Nachkriegszeit lange das höchste Gebäude der Stadt. 2005 kaufte Hubert Haupt das dringend sanierungsbedürftige Hochhaus für 500 000 Euro. Er ging damit aber auch ein Risiko ein, denn die Zukunft des Projekts war völlig ungewiss. Ein Abriss des Gebäudes kam für ihn nicht in Frage. Inzwischen ist klar, dass im unmittelbaren Umfeld des Hochhauses der sogenannte Campus Süd entstehen wird, mit insgesamt 1000 Wohnungen. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte der Stadtrat die Weichen für die Weiterentwicklung des ehemaligen Siemensareals gestellt.