Obersendling:Hier wird ein Büroturm zum Wohnhaus

Nur die Fassade bleibt, der Rest wird neu: Im früheren Siemens-Hochhaus in Obersendling sollen 270 Wohnungen entstehen.

Von Julian Raff

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Quelle: Meili, Peter

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Äußerlich wird sich wenig ändern, wenn in viereinhalb Jahren die ersten Bewohner ins frühere Siemens-Bürohochhaus an der Baierbrunner Straße einziehen. Der bis Ende 2020 laufende Umbau erhält das gewohnte Fassadenraster des 54 Jahre alten Turms, den die Isaria Wohnbau ab Sommer 2017 als "südlichstes Wohnhochhaus Deutschlands" stückweise an den Käufer bringen will.

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Quelle: Haupt Immobilienmanagement

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Das Marketing-Label bezieht sich auf die Lage am südlichen Stadtrand, die bei der politisch umstrittenen Umwandlung vom Büro- zum Wohnturm eine entscheidende Rolle spielte: Immobilienunternehmer Hubert Haupt hatte den asbestbelasteten Bau 2005 für 500 000 Euro gekauft, fand jedoch keine Abnehmer für Büros, wie sie sich eher im Münchner Norden verkaufen.

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Das Vorhaben, stattdessen 270 Wohnungen im Turm unterzubringen, stieß lange auf Bedenken. Hochhauskritiker wie CSU-Stadtrat Michael Kuffer forderten sogar den Abriss des Turms. Der Bezirksausschuss sorgte sich um die Attraktivität der nordseitigen Wohnungen und befürchtete Leerstand. Nachdem der Stadtrat die Umnutzung dennoch genehmigt hatte, übernahm die Isaria voriges Jahr den Bau, wie bereits 2011 mit Haupt vereinbart. Derzeit wird er entkernt und der Asbest entfernt. Der eigentliche Umbau soll 2018 starten.

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Quelle: Haupt Immobilienmanagement

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Am Donnerstag nun gab der Bauträger Details der Planungen bekannt: Das Problem der breiten Nordfassade hofft er großteils mit "durchgesteckten", über zwei Etagen versetzten Nord-Süd Wohnungen von rund 140 Quadratmetern zu lösen. Großzügige Einheiten sollen außerdem an den Ecken platziert werden. Mit sogenannten Duplex-Wohnungen über zwei Etagen will der Bauherr die Zahl der reinen Nord-Wohnungen weiter drücken. Die Wohnungsgrößen reichen vom 1,5-Zimmer-Apartment mit 50 Quadratmetern bis zum 200-Quadratmeter-Penthouse.

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Die vorgeschriebene 30-prozentige Sozialquote erfüllt die Isaria teils in Abstimmung mit der Patrizia, die auf dem benachbarten Siemens-Campus baut. Im Turm verbleibt ein Anteil von 16 Prozent geförderter Wohnungen (München Modell), den die Stadt gerne übers ganze Gebäude verteilt sähe, die Isaria aber eher in den unteren Stockwerken konzentriert.

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Im "South One" (unter diesem Namen wird der einstige Büroturm künftig vermarktet) wird es aber nicht nur Wohnungen geben. Nutzen für die Allgemeinheit versprechen Läden und eine Kindertagesstätte im Erdgeschoss sowie ein Café mit Aussichtsterrasse auf dem 75 Meter hoch gelegenen Dach.

© SZ vom 05.08.2016/sim
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