Obersendling:Ein Treffpunkt für das ganze Quartier

Obersendling: Jetzt geht's los: Kräne prägen derzeit das frühere Eon-Gelände.

Jetzt geht's los: Kräne prägen derzeit das frühere Eon-Gelände.

(Foto: Robert Haas)

Das Kinder- und Familienzentrum für das neue Wohngebiet "Am Südpark" wird an der Boschetsrieder Straße gebaut

Von Jürgen Wolfram, Obersendling

Das ehemalige Eon-Gelände an der Drygalski-Allee hat sich in eine der größten Baustellen Münchens verwandelt. Auf dem acht Hektar großen Areal zwischen der Kistlerhofstraße und der Boschetsrieder Straße entsteht das Quartier "Am Südpark" mit 1100 Wohnungen, Geschäften und einem Ärztezentrum. Damit soziale Einrichtungen nicht zu kurz kommen, forciert die Stadt die Schaffung eines Kinder- und Familienzentrums sowie den damit verbundenen Erwerb von Teileigentum an den künftigen Räumen. Das dürfte etwa eine halbe Million Euro kosten. Der Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln hat dem Konzept des Sozialreferats jetzt einhellig zugestimmt.

Das Kinder- und Familienzentrum soll als Stätte der offenen Kinder- und Jugendarbeit an der Boschetsrieder Straße errichtet werden und eine Nutzfläche von 315 Quadratmetern aufweisen. "Den Erfahrungen aus anderen Neubaugebieten zufolge ist zu erwarten, dass vor allem in den ersten Jahren des Bestehens solcher Siedlungen Familien mit kleinen Kindern zuziehen", heißt es in einer Beschlussempfehlung des Referates an den Stadtrat. Von daher sei durchaus mit einer "erheblichen Nachfrage nach unmittelbar im Wohnumfeld gelegenen offenen und organisierten Angeboten" zu rechnen. Aufgrund der Bedarfslage soll sich die Einrichtung vorrangig an Familien mit Kleinkindern im Alter bis zu fünf Jahren sowie an Grundschulkinder richten.

Dass nicht alle Wünsche des Stadtjugendamtes zum Tragen kommen, zeichnet sich jedoch schon ab. So können die angemeldeten Außenflächen wegen der hohen städtebaulichen Dichte nicht realisiert werden. Ersatzweise sieht das Freiflächen-Rahmenkonzept nun vor, im Bereich zwischen einem Gehweg und einer Stichstraße öffentlich zugängliche Nutzungen zu ermöglichen. Unter dem Dach des Kinder- und Familienzentrums sollen vor allem Treffpunkte geschaffen werden.

So ist an ein nichtkommerzielles Café gedacht, das gelegentlich Fremdnutzern überlassen werden kann, ferner an einen "Kidsclub" für Buben und Mädchen im Grundschulalter. Hier stehen täglich Spiel-, Bastel- und andere Kreativitätsangebote, Kinderpartys, Kino, kleinere Theateraufführungen oder Kindergeburtstage auf dem Programm. Vorgesehen ist ebenso eine ruhige Rückzugszone.

Da es sich um die "Visitenkarte des Kinder- und Familienzentrums" handelt, soll das Foyer besonders großzügig gestaltet werden und zum Spielen und zur Kommunikation einladen. Ähnliches gilt für den Küchenbereich mit seinen Neben- und Vorratsräumen; er soll über die Verpflegung hinaus genügend Platz bieten, beispielsweise für Kurse.

Mehrere Gruppenräume dienen der offenen Kinderarbeit, der Hausaufgabenbetreuung, der medialen Bildung oder auch den Treffen von Eltern-Kind-Gruppen. Der präventiven Arbeit mit Familien ist ein eigenes Beratungszimmer zugedacht. Schließlich zählt ein Büro mit zwei Arbeitsplätzen für Sozialpädagogen zum Raumprogramm. Ein überzeugendes Konzept, wie der Bezirksausschuss befand.

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