Obersendling:Baulager auf dem Ratzingerplatz

Der Ratzingerplatz in Obersendling genießt einen zweifelhaften Ruf, auf der Liste der öden Orte in München rangiert er ziemlich weit oben. Gelegentlich hübschen ihn Kunstaktionen am ehemaligen Trambahn-Wartehäuschen ein wenig auf, wie zuletzt "Raum.Station.Neon" der Jugendlichen vom International Munich Art Lab. Seit ein paar Tagen präsentiert sich der Platz zur Abwechslung mal auf gänzlich ungewohnte Weise - als riesiges Baulager. Werkzeuge, Geräte, Baumaterial und Absperrvorrichtungen stapeln sich auf dem sonst so verlassen wirkenden Areal. Beobachter haben schon die Fragen aufgeworfen, ob die Stadt bei der betreffenden Baufirma eine "marktgerechte Miete" eintreibe, wie wohl die Platzreinigung unter den neuerdings beengten Verhältnissen funktioniere und wie lange die Zweckentfremdung noch gehen solle.

Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat dazu jetzt erklärt, eine Baustellengenehmigung habe man für den Ratzingerplatz nicht erteilt. Im vergangenen Jahr sei im Kreuzungsbereich aber die Fahrbahn saniert worden. "Unter Umständen stammt das gelagerte Material noch von dieser Baustelle", kann man sich in dem Referat vorstellen. Um die Beseitigung der Hügellandschaft aus Bauutensilien zu veranlassen, will die Verkehrsbehörde nun das Baureferat einschalten.

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