Obermenzing:Einweihung des leeren Stuhls

Das Datum ist bewusst gewählt für die Einweihung des Mahnmals "Gebeugter leerer Stuhl" bei der katholischen Pfarrkirche Leiden Christi. Vom 9. auf den 10. November 1938 plünderten und brandschatzten nationalsozialistische Schlägertrupps jüdische Gotteshäuser und Geschäfte, verprügelten und verhafteten jüdische Bürger, auch in Obermenzing. An sie, die in den Jahren, die dann folgten, vertrieben oder ermordet wurden, wollen die Künstlerinnen Blanka Wilchfort und Marlies Poss mit ihrer Skulptur erinnern, die an diesem Mittwoch, 9. November, 17 Uhr, mit einem Festakt der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Gestiftet wurde das Kunstwerk, von dem bereits zwei Varianten in Gräfelfing und am Pasinger Rathaus stehen, vom Verein der Freunde Schloss Blutenburg. Bei der Einweihung sprechen unter anderem Obermenzings katholischer Pfarrer Klaus-Günter Stahlschmidt und der Historiker Michael Wolffsohn, der in Untermenzing wohnt.

Im kommenden Jahr, wenn "1200 Jahre Menzing" gefeiert wird, werden am Mahnmal an der Kirche (Südwestseite) alle zwei Monate Lesungen stattfinden. Die Gäste sind dann gebeten, ihre eigenen Stühle von zu Hause mitzubringen. Gelesen wird, wenn möglich, bei jedem Wetter, los geht es am 25. Januar um 17 Uhr, mit dem Kulturforum München-West. Es folgen 1. März, 17 Uhr, die Essayistin und Lyrikerin Susanna Bummel-Vohland zusammen mit dem Schrifsteller, Uwe Kullnick, am 26. April, 18 Uhr liest Michael Wolffsohn, die Abschlusslesung im ersten Halbjahr 2017 bestreitet am 28. Juni, Beginn 18 Uhr, Wolfgang Knittel. Beim Kulturforum München-West (www.kulturforum-mwest.de) und beim Verein der Freunde von Schloss Blutenburg (www.blutenburgverein.de) kann man sich über die Veranstaltungen am Leeren Stuhl auf dem Laufenden halten.

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