Obermenzing:Bezahlbare Mieten

Die GWG plant "Wohnen für alle"-Projekt an der Lochhausener Straße. Der Bezirksausschuss formuliert Bedingungen

Von Jutta Czeguhn, Obermenzing

Auf einem 3300 Quadratmeter großen, kommunalen Grundstück am Ortsausgang von Obermenzing an der Lochhausener Straße plant die Stadt eine öffentlich geförderte Wohnanlage. In den drei Häusern, die innerhalb des Sofortprogramms "Wohnen für alle" in einer preisgünstigen Systembauweise entstehen werden, sollen Menschen ein Zuhause finden, die es auf dem hochpreisigen Münchner Wohnungsmarkt besonders schwer haben - also Familien mit geringem Einkommen, Auszubildende und anerkannte Flüchtlinge. Geplant sind insgesamt 21 Apartments, große Wohneinheiten werden circa 90 Quadratmeter Fläche haben, kleine etwa 45 Quadratmeter.

Vertreter der städtischen Wohnbaugesellschaft GWG haben das Vorhaben unlängst im Unterausschuss Soziales des Bezirksausschusses (BA) vorgestellt. Zu erfahren waren erste Informationen zur geplanten Belegung der Anlage: Eine genaue Zahl der künftigen Mieter gab es nicht, doch sollen 51 Prozent von ihnen anerkannte Flüchtlinge sein, die übrigen Wohnungslose. Die Mitglieder erfuhren zudem, dass ein Vorbescheid für das Projekt bereits im April erteilt wurde und dass der Aufsichtsrat der GWG in seiner nächsten Sitzung am 4. Juli den Beschluss zu "Wohnen für alle" an der Lochhausener Straße fassen wolle. Dann gab noch es einige Basisdaten zum Bau selbst: Die drei Häuser sind zweigeschossig angelegt, Systembau bedeutet, dass bestimmte vorgefertigte Teile wie etwa die Wände an Ort und Stelle zusammengefügt werden. Kellerabteile soll es aus Kostengründen nicht geben, lediglich für die Haustechnik ist eine Teilunterkellerung der Gebäude vorgesehen.

Letzteres halten die Mitglieder des Bezirksausschusses für problematisch, denn es bedeutet, dass die künftigen Bewohner keinerlei Abstellflächen zur Verfügung haben werden und fordern in jedem Fall Nachbesserungen. Wichtig ist den Stadtteilpolitikern auch, dass es rechtzeitig eine Informationsveranstaltung für die Anwohner geben wird. Vor knapp zwei Jahren hatte sich eine Bürgerinitiative gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Leichtbauhallenweise formiert, die ebenfalls an der Lochhausener Straße entstehen sollte. Das Projekt wurde dann jedoch verworfen.

Weitere Forderungen hat der Bezirksausschuss nun an die Stadt: Für die künftigen Bewohner der neuen Häuser müsse es ein Betreuungskonzept geben. Zudem dürfe ein metallverarbeitender Betrieb auf dem Nachbargrundstück weder in seinem Bestand gefährdet werden, noch dürften die Bewohner der Anlage ihrerseits durch den Gewerbelärm belastet werden. Zudem soll auch geklärt werden, welche Bedeutung das Projekt für die künftige Siedlungspolitik am Ortsrand von München haben könnte.

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