Obermenzing:Auf uralten Fundamenten

Obermenzing: Erstmals erwähnt wird die Obermenzinger Dorfkirchen St. Georg 1315, Forscher gehen aber davon aus, dass hier schon seit dem neunten Jahrhundert gebetet wird.

Erstmals erwähnt wird die Obermenzinger Dorfkirchen St. Georg 1315, Forscher gehen aber davon aus, dass hier schon seit dem neunten Jahrhundert gebetet wird.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Ausstellung zu 700 Jahren St. Georg Obermenzing

Von Jutta Czeguhn, Obermenzing

Man muss kein Esoteriker sein, um beim Betreten der alten Obermenzinger Dorfkirche St. Georg das Gefühl zu bekommen, dass die Erbauer einen besonderen Platz für dieses Gotteshaus gewählt haben. Wann Menschen dort - unweit der Würm - zum ersten Mal zusammen kamen, um zu beten, liegt im Dunkel der Vergangenheit. Adolf Thurner, Obermenzings Dorfschreiber, hat dazu viel geforscht und 1993 sogar ein Buch über St. Georg verfasst. Er kommt zu dem Schluss, dass die Kirche auf Fundamenten erbaut wurde, die sich in das neunte Jahrhundert zurückdatieren lassen. Nachweisbar fest steht allerdings das Jahr der Erstnennung von St. Georg, es war 1315. Das ist nun 700 Jahre her, Anlass für Thurner, zusammen mit dem Heimat- und Volkstrachtenverein "D' Würmtaler" Menzing eine Ausstellung mit Bildern, Fotos und Urkunden zu präsentieren. Eröffnung ist an diesem Samstag, 18. April, 14 Uhr, im Carlhäusl, An der Würm 1.

Die Ersterwähnung findet sich 1315 ist in der "Konradischen Matrikel", einem Inventarverzeichnis des damals wirkenden Bischofs Konrad. Bei Renovierungsarbeiten in den Jahren 1969 bis 73 aber kamen Ziegel zum Vorschein, wie sie im 12. Jahrhundert verwendet wurden. Auch zugemauerte Fensterformate legen für den Heimatforscher nahe einen Ursprung des Kirchenbaus in romanischer Zeit nahe. Die Renovierung förderte damals noch einiges mehr zu Tag: Freigelegt wurden laut Thurner auch ein Wandgemälde aus mehreren Epochen und ein barocker Bilderzyklus, der Christus und die zwölf Apostel zeigt.

Seit vergangenem Herbst wird die Kirche neben dem Traditionsgasthaus "Alter Wirt", nun erneut mit großem Aufwand saniert, wofür noch Spenden gesammelt werden. Und auf Drängen der Bürgervereinigung Obermenzing konnte auch erreicht werden, dass der alte Friedhof and er Südseite der Kirche bald wieder genutzt werden kann. Die letzte Beerdigung hatte dort 1925 stattgefunden.

Die Ausstellung im Carlhäusl: Sonntag, 19. April, 10. bis 18 Uhr. Montag, 20. April, 19 Uhr, Vortrag: "Die St. Wolfgang-Kirche". Mittwoch, 22. April, 19 Uhr, Vortrag: "Die St. Georg-Kirche". Freitag, 24. April, 19.30 Uhr, Vortrag: "Zur Obermenzinger Geschichte". Alle Veranstaltungen Eintritt frei.

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