Obergiesing/Fasangarten:Über den Stadtrand hinausgedacht

Treppe am S-Bahnhof Perlach in München, 2017

Von überregionalem Interesse: Sowohl im Landkreis wie auch in der Stadt München wünschen sich Pendler den Ausbau der S 7-Ost.

(Foto: Florian Peljak)

Lokalpolitiker unterstützen Forderungen aus dem Landkreis nach einem zweigleisigen Ausbau der S-Bahnlinie 7 im Osten

Von Hubert Grundner, Obergiesing/Fasangarten

Ausbau und Verbesserungen auf der S-Bahnlinie S 7-Ost genießen bei den Lokalpolitikern im Stadtbezirk 17 nach wie vor hohe Priorität. Zu diesem Zweck solle eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Das forderte der Bezirksausschuss (BA) Obergiesing-Fasangarten bei der Sitzung des Ferienausschusses in einem an den Stadtrat adressierten Beschluss.

Die Mitglieder des Gremiums folgten damit einem Antrag der Verkehrsinitiative "S7Ost-plus". Darin verwies deren Sprecher Jürgen Stanke darauf, dass sich mittlerweile sowohl Stadt und Landkreis München als auch die bayerische Staatsregierung prinzipiell für den zweigleisigen Ausbau dieser Strecke ausgesprochen haben. Allerdings schränkt Stanke ein: "Der Baubeginn von Infrastrukturverbesserungen bei der S 7-Ost setzt natürlich eine umfangreiche Planungsarbeit voraus, der politische Wille allein reicht nicht." Um die Sache zu beschleunigen, habe der Ausschuss "Mobilität und Umwelt" des Landkreises nun einen konkreten Schritt unternommen und wolle eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, die mit konkreten Planunterlagen abschließen soll. Diese Studie solle auch zu Fragen des Individualverkehrs Stellung nehmen. Konkret gemeint ist damit das Problem der Bahnübergänge, zum Beispiel an der Balanstraße. Um keine Zeit zu verlieren durch langwierige Gespräche mit der Staatsregierung hat der Kreistag beschlossen, die auf ihn entfallenden Anteile der Kosten für diese Studie zu übernehmen.

Da die heute noch eingleisige Trasse der S 7-Ost in Teilen auf Stadtgebiet und im Landkreis München verläuft, können die Planungen - und Baumaßnahmen - zur Verbesserung der Infrastruktur nach Ansicht der Ausbaubefürworter sinnvollerweise nur gemeinsam betrieben werden. Deshalb habe der Landkreis beschlossen, an die Landeshauptstadt heranzutreten, um ein abgestimmtes Handeln zu erreichen: die gemeinsame Ausschreibung und Beauftragung dieser Machbarkeitsstudie und anteilige Übernahme der Kosten aus dem allgemeinen städtischen Etat. Und da die Strecke überwiegend auf Landkreisgebiet verläuft, wäre, so Stanke weiter, der Landkreis auch bereit, dabei die Federführung zu übernehmen.

Zur Unterstützung dieses Vorhabens versuchte nun die Initiative, den Bezirksaussausschuss Obergiesing-Fasangarten mit ins Boot zu holen: Der BA solle den Stadtrat auffordern, so schnell als möglich die Erstellung einer "gemeinsamen Stadt-/Landkreis-Machbarkeitsstudie zu beschließen und dem Finanzierungsvorschlag des Landkreises zuzustimmen". Eine Bitte, der die Lokalpolitiker im Ferienausschuss nun einstimmig nachgekommen sind.

Für den Landkreis München stellt der zweigleisige Ausbau der S 7-Ost eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte dar. Ziel ist es, auf der Trasse einen Zehn-Minuten-Takt einzurichten. Dies würde auch von den Grünen sehr begrüßt. Wobei sich deren Kreisrat Markus Büchler offenbar eine Portion Skepsis bewahrt hat. So sagte er nach dem neuerlichen Vorstoß im Mobilitätsausschuss des Kreistags, das Projekt könne noch am Freistaat scheitern, da in den kommenden Jahren ausschließlich Geld in den Bau der zweiten Stammstrecke in München fließen werde.

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