Obergiesing/Fasangarten:Alarm bei dicker Luft

Bürger sollen vor zu hoher Feinstaubbelastung gewarnt werden

Von Hubert Grundner, Obergiesing/Fasangarten

Die Münchner erlebten einen Start ins neue Jahr, der ihnen den Blick vernebelte und den Atem verschlug: Die Knallerei der Silvesternacht hatte in Kombination mit der herrschenden Inversionswetterlage zu einer Luftverschmutzung jenseits aller zulässigen Grenzwerte geführt. Mit dieser Problematik hat sich die Grünen-Fraktion im Bezirksausschuss (BA) Obergiesing-Fasangarten beschäftigt und einen Antrag formuliert, den das Gremium am Ende einstimmig verabschiedete. Darin fordert der BA das Referat für Gesundheit und Umwelt auf, künftig bei länger anhaltender hoher Feinstaubbelastung, wie dies zum Beispiel aufgrund der Inversionswetterlage insbesondere im Januar der Fall gewesen sei, die Bevölkerung über die Medien zu informieren und auf die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen hinzuweisen. Des Weiteren soll für den verstärkten Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel geworben werden. In diese Richtung zielt auch Punkt zwei des Antrags: Die Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs werden aufgefordert, bei solchen Wetterlagen alle technischen und personellen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Taktfolge der Verkehrsmittel zu erhöhen.

Zur Begründung schreiben die Grünen, dass im Januar in München an 13 Tagen die Feinstaubbelastung um das zwei- bis dreifache über dem erlaubten Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft lag. Verantwortlich dafür war der Autoverkehr, verbunden mit einem geringen Luftaustausch und dem "Käseglockeneffekt" - kalte Luft am Boden und wärmere Luft in höheren Schichten. Die gesundheitlichen Auswirkungen solcher hohen und länger anhaltenden Belastungen insbesondere für ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke dürften nicht unterschätzt werden. Eine frühzeitige Information der Bevölkerung mit entsprechend eindringlichen Appellen an die Bürger zum Verzicht auf vermeidbare Autofahrten oder den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel könne auch positive Auswirkungen auf die Anwohner hoch belasteter Straßen im Stadtviertel haben.

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