Obergiesing:436 ziehen aus, 813 wieder ein

Obergiesing: Blick in die Zukunft: So sieht die Wohnanlage aus, welche das Studentenwerk an der Chiemgaustraße schrittweise errichten will.Simulation: Geier Maass architekten

Blick in die Zukunft: So sieht die Wohnanlage aus, welche das Studentenwerk an der Chiemgaustraße schrittweise errichten will.Simulation: Geier Maass architekten

Das Studentenwerk baut ein neues, deutlich größeres Heim an der Chiemgaustraße

Von Hubert Grundner, Obergiesing

Mit dem Neubau einer Wohnanlage für Studenten an der Chiemgaustraße erweitert das Studentenwerk München seine Kapazitäten in Obergiesing deutlich. Von bisher 436 steigt die Zahl der Wohnplätze auf künftig 813. Zusätzlich soll dort eine Kinderkrippe entstehen. Der Abriss der alten Wohnanlage, mit dem bereits im August begonnen worden ist, markierte den Einstieg in das Projekt.

Als Planungsgrundlage dient der Siegerentwurf von Geier Maass Architekten GmbH, Berlin, und Stefan Bernard, Landschaftsarchitekten, Berlin. Deren Entwürfe hatte das Studentenwerk bereits Anfang 2015 vorgestellt. Damals war man davon ausgegangen, mit den Bauarbeiten 2016 beginnen zu können. Die etwa einjährige Verzögerung hatte verschiedene Gründe. "Die Hauptursache war jedoch einer Fernwärmetrasse der Stadtwerke München geschuldet, die über unser Baugrundstück führt", erklärt Leslie Hauser von der Pressestelle des Studentenwerks. So sei zum Zeitpunkt des Architektenwettbewerb nicht bekannt gewesen, dass dort die Hauptversorgungstrasse für Perlach verläuft. Dies habe man, so Hauser, erst im weiteren Planungsverlauf festgestellt.

Eine Umverlegung der Trasse durch die Stadtwerke (SWM) hätte circa 1,4 Millionen Euro zusätzliche Kosten verursacht. Überdies hätte es erheblicher Anstrengungen bedurft, das Versorgungsnetz von Perlach provisorisch aufrecht zu erhalten. In Abwägung der jeweiligen Interessen wurde schließlich ein gemeinsamer Kompromiss mit den SWM gefunden, um die Trasse zu belassen. Das allerdings führte zu einer Umplanung und Anpassung des Entwurfs, einhergehend mit einem erheblichen Mehraufwand und der Verzögerung des Baubeginns.

Laut dem jetzigen Zeitplan wird das Projekt in drei Etappen realisiert: Der erste Bauabschnitt werde voraussichtlich im Januar 2020 bezogen werden können. Der zweite Bauabschnitt soll bis Ende 2021 so weit sein, und mit der Fertigstellung des dritten Bauabschnitts rechnet das Stundentenwerk für April 2024.

Nach dessen Auskunft waren vor Beginn der Abrissarbeiten die Mietverträge der Studierenden im Heim entweder schon ausgelaufen, oder ihnen wurde ein Platz in anderen Unterkünften angeboten. Mit welchen Kosten die künftigen Bewohner an der Chiemgaustraße in Giesing rechnen müssen? "Ein konkreter Mietpreis kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht kalkuliert werden", erklärt dazu Leslie Hauser. Es sei aber davon auszugehen, dass es zu keinen erheblichen Preissteigerungen kommen werde, da das Studentenwerk immer beabsichtige, bezahlbaren Wohnraum für die Münchner Hochschüler bereitzustellen.

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