Obergiesing:Seltene Chormusik

Benefizkonzert zu Gunsten des Trauerzentrums

Wenn der Truderinger Chor "Chormäleon" am Samstag, 4. Juni, von 18 Uhr an in der Lutherkirche, Martin-Luther-Straße 4, in Giesing singt, haben nicht nur die Zuhörer etwas davon. Die rund 70 Sänger, die mit großer Stimmgewalt und Leidenschaft die verschiedensten Musikstile interpretieren, widmen ihre Konzerte in der Regel einem guten Zweck - diesmal den Johannitern, die unter dem Namen Lacrima ihr neues Zentrum trauernde Kinder in Obergiesing einweihen. Das Konzert trägt den Titel "Vom Dunkel ins Licht", denn genau das wollen die Johanniter in ihrer langjährigen Arbeit mit Kindern, die einen nahestehenden Menschen verloren haben, leisten: die jungen Trauernden auf ihrem schwierigen Weg zurück ins normale Leben begleiten. Eingeleitet von Chorsätzen Antonio Lottis und Francis Poulencs und unterbrochen von ebenso nachdenklichen wie stimmungsvollen Texten zum Thema Tod und Trauer, singt der Chor das selten aufgeführte Requiem von Camille Saint-Saëns (Opus 54) in der nicht vom Komponisten stammenden Orgelfassung. Die Begleitung übernimmt kein Geringerer als der Münchner Orgelspezialist Stefan Moser.

Ganze acht Tage hat der französische Komponist im Jahre 1878 gebraucht, um sein Requiem zu schreiben - acht Tage, um sämtliche Konventionen der Kirchenmusik auf den Kopf zu stellen. Saint-Saëns drehte alles um. Was laut liturgischem Text laut ist, wurde leise und umgekehrt. Ein faszinierendes Erlebnis seltener Chormusik. Daneben sind auch Stücke unter anderem von Antonio Lotti und Sigfrid Karg-Elert zu hören. Dazwischen ergänzen Texte das Benefizkonzert. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Spenden kommen dem neuen Trauerzentrum der Johanniter in der Perlacher Straße zu Gute.

© SZ vom 31.05.2016 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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