Obergiesing: Scharfes Auge auf Baumfällungen

Naturschutzbehörde holt externe Experten zur Verstärkung

Mit der Vermutung, dass Bauherren oft mehr Bäume fällen, als sie dürfen und weniger nachpflanzen, als sie müssen, steht Marlis Friedl (Grüne) als Baumschutzbeauftragte für Obergiesing-Fasangarten nicht allein da. Dem Ruf nach mehr Kontrolle im 17. Stadtbezirk kommt die Untere Naturschutzbehörde nun nach, indem sie zur Unterstützung des eigenen Teams freiberufliche Fachleute beauftragt. Wie Ulrich Uehlein, Leiter der städtischen Grüngutachtens-Abteilung, im Bezirksausschuss ankündigte, hat seine Behörde den 17er als einzigen Bezirk außerhalb der Innenstadt in ein Programm von Werkverträgen mit freiberuflichen Gutachtern aufgenommen. Unter die Lupe nimmt die Untere Naturschutzbehörde vor allem Bezirke mit geringer und dadurch besonders wertvoller Begrünung. Dass Obergiesing-Fasangarten, zusätzlich zu den zentralen Bezirken 1 bis 5, mit aufgenommen wurde, liegt auch daran, räumte Uehlein ein, dass die wenigen Zusatzkräfte hier eine überschaubare Aufgabe vor sich haben: Im Jahr 2012, das wegen sturmfreier Witterung als typisch gelten könne, wurden hier 77 Anträge gestellt, das entspricht rund 100 gefällten Bäumen. Die Nachpflanzungsquote lag mit etwa 60 Prozent im Durchschnitt. In anderen Randbezirken mit größerem Gartenstadt-Anteil liegen die Fallzahlen oft um ein Vier- bis Fünffaches höher, so Uehlein.