Obergiesing:Mehr als nur Erinnerung

Umfangreiches Programm zur Eröffnung des Ella-Lingens-Platzes

Am 18. November feiern die Giesinger die offizielle Eröffnung des Ella-Lingens-Platzes. Auf Antrag von Joachim Lorenz (Grüne) hat der Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten in seiner jüngsten Sitzung für das Festprogramm einen Zuschuss in Höhe von 5000 Euro bewilligt. So soll über das Kulturreferat der noch lebende Sohn von Ella Lingens eingeladen werden. Unter der Leitung der Historikerin Karin Pohl wird eine Führung über das ehemalige Agfa-Areal angeboten. Unter anderem zeigt sie die Standorte jener Baracken, in denen während des Zweiten Weltkrieges KZ-Häftlinge untergebracht waren. Darüber hinaus ist eine Rede von Barbara Distel geplant, ehemals Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, die Ella Lingens noch persönlich gekannt hat.

Mit der Benennung des Platzes an der Werner-Schlierf-Straße nach Ella Lingens hat der Kommunalausschuss des Stadtrates eine Frau gewürdigt, die ihr gesamtes Leben dem Widerstand gegen das NS-Regime und der Unterstützung ihrer jüdischen Mitbürger widmete. Nicht zuletzt versorgte die Ärztin, die selbst interniert war, ihre Mitgefangenen, die auf dem Gelände der Agfa-Kamerawerke, einer Außenstelle des Konzentrationslagers Dachau, Zwangsarbeit leisten mussten. Ella Lingens (1908-2002) wurde in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem mit der Ehrenmedaille "Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet.

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