Obergiesing:Doch noch barrierefrei

Unfall eines LKWs auf der Tegernseer Landstraße, Ecke Weißenseestraße

Nach dem Unfall muss die Statik der Unterführung geprüft werden.

(Foto: Florian Peljak)

Unterführung an der Otkerstraße erhält vielleicht Aufzüge

Von Hubert Grundner, Obergiesing

Lange Zeit hat es so ausgesehen, als müssten sich die Giesinger bei der Sanierung der Unterführung an der Otkerstraße unter der Tegernseer Landstraße mit bescheidenen Verbesserungen zufrieden geben. Nun aber zeichnet sich die reelle Chance ab, mit Hilfe von Investoren des Agfa-Geländes Aufzüge zu installieren. Dies geht aus einem Schreiben des Baureferats an den Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten hervor.

Doch der Reihe nach: Um in der Unterführung Barrierefreiheit herzustellen, war zunächst eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden. Diese aber kam zu dem Ergebnis, dass die dafür notwendigen Rampenbauwerke wegen der vorhandenen Spartenanlagen und der beengten Verhältnisse nicht zu realisieren seien. Für die andere mögliche Variante, den Einbau von Aufzügen, konnte hingegen zunächst kein Betreiber gefunden werden. Daher einigten sich die beteiligten Referate auf eine bloße Aufwertung der Unterführung. "Geplant sind daher momentan eine neue Beleuchtung in der Unterführung, Reinigungen und Anstricharbeiten im Bereich der Unterführung sowie neue Handläufe und Geländer nebst Aufmerksamkeitsfeldern und Stufenmarkierungen im Bereich der Treppenanlagen", teilte das Bauereferat dem Bezirksausschuss mit.

Im vergangenen Dezember fand dann eine Besprechung zum Thema statt, bei der auch Investoren des Agfa-Geländes zugegen waren. Dabei machten sie laut Baureferat klar, dass die Unterführung eine wichtige Anbindung in das neue Quartier darstelle, insbesondere für Hotelgäste des Motel One. Viele Gäste nutzten den öffentlichen Nahverkehr und gingen dann von der U-Bahnstation Wettersteinplatz in Richtung Hotel. Wer von dort komme und ins Hotel wolle, quere die Tegernseer Landstraße durch die Unterführung an der Otkerstraße. Barrierefreiheit sowie überhaupt jegliche bauliche und gestalterische Verbesserungen an der Stelle sei den Investoren daher ein großes Anliegen. Deshalb sollen die Investoren im April dieses Jahres gegenüber Vertretern des Planungs- sowie des Baureferats ihre Bereitschaft bekundet haben, beim Einbau von Aufzügen den Betrieb dauerhaft zu übernehmen.

Während die Stadt die Installationen übernehmen würde, müsste Motel One die Betreiberschaft, Hausmeisterdienste, Notruf und mehr für die Aufzüge gewährleisten. All das wäre per Vertrag zwischen Motel One und dem Baureferat zu vereinbaren. Wobei das Baureferat bereits plant, den Hotelbetreibern ein entsprechendes Vertragsmuster zuzusenden. Erst nach Unterzeichnung könnte sich dann der Stadtrat damit befassen. Zusätzlich hätten die Investoren den Wunsch geäußert, wie es in der Mitteilung an den BA weiter hieß, bei der Gestaltung der Unterführung mitzuwirken und entsprechende Hinweise auf das Hotel anzubringen.

Unabhängig von diesen Überlegungen werden Arbeiter aber schon in nächster Zeit anrücken: Bei einem Unfall am 9. Juni hat ein Sattelschlepper die Geländer und Brüstungen an der Ostseite der Unterführung so massiv beschädigt, dass sie seitdem gesperrt ist. Ein Sachverständiger muss nun die Statik des Bauwerks prüfen, anschließend finden die notwendigen Reparaturen statt.

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