Obergiesing:Angriff mit drei Baseball-Schlägern

  • Drei Männer prügeln einen Dönerbuden-Betreiber fast zu Tode.
  • Die Polizei braucht sieben Monate, bis alle Verdächtigen in Haft sitzen.
  • Offenbar ging es um einen Racheakt.

Von Susi Wimmer

Um sich für eine vorangegangene Streiterei zu rächen, haben drei Männer einem 42-jährigen Dönerbuden-Betreiber aus Obergiesing nachts vor seiner Haustür aufgelauert und ihn mit Baseballknüppeln fast totgeschlagen. Einen 50-Jährigen konnte die Polizei nach der Tat ermitteln und festnehmen, nach Monaten nun gelang es einer Spezialeinheit, weitere zwei Tatverdächtige zu verhaften. Was Ausgangspunkt für den Streit Ende Januar war, wollen Polizei und Staatsanwaltschaft nicht verraten. Gegen die drei Männer wird nun Anklage wegen versuchten Mordes erhoben.

Täter und Opfer kennen sich schon länger

Wäre nicht nachts gegen 23 Uhr ein Passant am Tatort in der Watzmannstraße in Obergiesing vorbeigekommen, es ist fraglich, ob das Opfer den Angriff überlebt hätte. Die drei Männer prügelten so heftig auf den 42-Jährigen ein, dass dieser unter anderem einen Schädelbruch mit Gehirnblutung erlitt. Sechs Wochen lag der Mann in einem Krankenhaus und dann in der Reha-Klinik, bis heute leidet er unter den Folgen des Angriffs und muss regelmäßig in ärztliche Behandlung.

Nach Informationen der SZ kennen sich die drei mutmaßlichen Täter und das Opfer schon länger. Den Samstagabend, 31. Januar, verbrachten alle Beteiligten in einem türkischen Café in Giesing. Dort gerieten der 50-Jährige und das spätere Opfer aneinander. Den verbalen Streitereien folgte eine handfeste Schlägerei. Der 50-Jährige soll nach SZ-Informationen Kurde sein, und nach seiner Tradition stellt es eine Ehrverletzung dar, wenn ein Jüngerer einen Älteren schlägt. Diese Auseinandersetzung war wohl der Grund für die Rache, die vier Tage später folgte.

Schwierige Suche nach den Komplizen

Der Wirt, der wie die drei Täter aus der Türkei stammt, ließ sich am Mittwochabend, dem 4. Februar, von einem Taxi nach Hause bringen. Er stieg in der Watzmannstraße aus und als er die Hauseingangstür öffnen wollte, prügelten plötzlich mehrere Männer auf ihn ein.

Noch in derselben Nacht übernahm die Mordkommission den Fall. Relativ bald stieß man bei den Ermittlungen auf den 50-Jährigen. Seine Kumpanen, die er wohl für den Racheakt angeheuert hatte, waren nicht so leicht zu fassen. Die 40 und 41 Jahre alten Männer wechselten im Raum München häufig die Wohnungen, wurde aber dann doch von den Zielfahndern aufgespürt. Sie äußern sich nicht zu den Vorwürfen, der 50-Jährige leugnet jegliche Tatbeteiligung. Das Trio ist der Polizei bereits bekannt. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

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