Nymphenburg:Weg frei fürs "Flexi-Heim"

Obdachlose und Flüchtlinge sollen in leeres Bürohaus einziehen

In das leer stehende Bürohochhaus an der Wotanstraße 88 werden, wie vom Sozialreferat geplant, Wohnungslose und anerkannte Flüchtlingsfamilien einziehen - unter dem Vorbehalt, dass auch der Stadtrat zustimmt. Im Sozialausschuss ging der Umbau zu einem sogenanntes Flexi-Heim jetzt mit einer Gegenstimme durch. Die CSU gab ihren Widerstand gegen das Projekt auf, weil Verhandlungen mit dem Eigentümer zu einer Verlängerung des Mietvertrags bis 2040 geführt haben. "Damit ist das Haus zehn Jahre länger für Wohnungslose zur Verfügung, und die Kosten werden gesenkt", sagt Stadtrat Marian Offman, der sich auch in die Gespräche mit dem Eigentümer eingeschaltet hat. Die CSU-Fraktion hatte das Thema im Sozialausschuss mehrmals vertagen lassen, weil ihr das Projekt nicht wirtschaftlich erschien, wie Offman erläutert. Der Umbau des Bürogebäudes zu einem Wohnheim mit 49 Apartments für Zwei- bis Acht-Personen-Haushalte soll zehn Millionen Euro kosten; der Mietvertrag sollte aber schon 2030 wieder auslaufen. Nach Offmans Berechnungen wäre damit jeder der 266 Bettplätze auf 950 Euro im Monat gekommen - das sei der Bevölkerung nicht vermittelbar. Die CSU im Neuhauser Bezirksausschuss sah das genauso. Sie scheiterte aber kürzlich mit ihrem Antrag, das von der Stadt im November 2015 gemietete und zunächst als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge gedachte Haus nahe dem Romanplatz als Verwaltungsgebäude und auch als Bürgerbüro zu nutzen und ein Flexi-Heim auf einem städtischen Grundstück zu bauen.

© SZ vom 28.10.2017 / son - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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