Nymphenburg:Elegant und quirlig

Der Romanplatz zeichnet sich derzeit durch seinen belanglosen Zustand aus. Jetzt soll er grüner werden, schöne Bodenbeläge bekommen und auch als Verkehrsdrehscheibe gestärkt werden

Von Alfred Dürr, Nymphenburg

Ein Ort, an dem sich Fußgänger gern aufhalten und eine städtebauliche Attraktion ist der Romanplatz gewiss nicht. Er ist ein quirliger Verkehrsknotenpunkt mit vielen Autos und Haltestellen für mehrere Tram- und Buslinien. Seit zehn Jahren fordern Bürger einen schöneren Platz. Dieser Wunsch soll in Erfüllung gehen. Im Auftrag des Stadtrats hatten die Stadtwerke vergangenes Jahr einen Architektenwettbewerb ausgelobt. Das Ergebnis liegt jetzt vor. Spätestens 2018 soll der Umbau stattfinden.

Der Romanplatz werde eine eigene Identität entwickeln, sagt die Münchner Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard, die Vorsitzende des Preisgerichts war: "Die Gestaltungsidee zeichnet sich durch die neuen, für den Romanplatz entwickelten Bahnsteig-Überdachungen, schöne Bodenbeläge sowie durch die Begrünung des Platzes im Bereich des Rondells und zwischen den Haltestellen aus."

Gewonnen haben den Wettbewerb die Büros Ver.de Landschaftsarchitektur aus Freising zusammen mit Straub Architekten. Wie die Stadtwerke mitteilen, habe dieser Entwurf vor allem durch seine klare städtebauliche Haltung und die konsequente Ausformulierung der Idee überzeugt. Nach Auffassung der Jury erhalte der Platz eine elegante zeitlose Anmutung.

Nymphenburg: Der Romanplatz soll umgebaut und damit schöner werden.

Der Romanplatz soll umgebaut und damit schöner werden.

(Foto: Robert Haas)

Bislang sei der Romanplatz in einem belanglosen Zustand, stellt Gunnar Heipp, Leiter Strategische Planungsprojekte bei den Stadtwerken, fest. Aufenthalts- und Gestaltungsqualität seien kaum vorhanden. Zu den Schwachpunkten aus Sicht der Fahrgäste und Passanten gehöre, dass der Platz schlecht und nur mit Umwegen zu überqueren sei. Die Oberflächengestaltung sei uneinheitlich, es gebe zum Teil schmale Bahnsteige und kein Grün an den Tram-Haltestellen. Diese Situation werde sich deutlich verbessern.

Einerseits entsteht ein attraktiver Quartiersplatz, andererseits soll der Romanplatz aber auch seiner in Zukunft gestärkten Funktion als Verkehrsdrehscheibe gerecht werden, wie die Stadtwerke erläutern. An der Aufteilung der Flächen zwischen dem Autoverkehr sowie den Bussen und Trambahnen soll sich nichts ändern. Der Haltestellen-Bereich werde für die Fahrgäste des ÖPNV so optimiert, dass wegen der hohen Nachfrage auf den Linien 16 und 17 mehr beziehungsweise längere Trambahnen verkehren können. Gebaut werden soll auch ein notwendiges drittes Gleis in der Platzmitte, wo heute schon Busse fahren.

Romanplatz

Der Romanplatz soll auch für für diejenigen besser gestaltet sein, die auf Tram oder Bus warten. Simulation: Stadtwerke München

Nicht überall herrscht nur Freude über die Umbaupläne für den Romanplatz. Mancher Ladenbesitzer im Umfeld macht sich Sorgen darüber, dass Kunden wegen der Bauarbeiten wegbleiben könnten. Außerdem kommt immer wieder das Thema von Parkplätzen vor den Läden auf. Werden die Stellflächen verschwinden? Man müsse schließlich auch mit dem Auto vor die Läden vorfahren können, heißt es. Die Stadtwerke beruhigen die Gemüter: Am Ende habe jeder etwas von dem Umbau.

Als nächstes ist der Stadtrat am Zug. Er muss dem Ergebnis des Architektenwettbewerbs zustimmen. Danach können die weiteren Planungsschritte angepackt werden. Zunächst geht es um den sogenannten Realisierungsteil, also den ÖPNV-Bereich und das Rondell. Über die Umsetzung des öffentlichen Ideenteils oder über Teile davon müsse der Stadtrat gesondert entscheiden, so die Stadtwerke München. Die Umsetzung der Gestaltungsideen auf den privaten Flächen sei mit der Frage verbunden, ob die Eigentümer überhaupt mitmachen wollten.

Der Baubeginn hängt davon ab, wie lange das Planfeststellungsverfahren dauert. Er müsse aber spätestens 2018 erfolgen, sagen die Stadtwerke, um bei den ohnehin anstehenden Erneuerungen der Gleise zu diesem Zeitpunkt die Grundlage für die Verbesserungen im ÖPNV zu schaffen.

Von Dienstag, 10., bis Donnerstag, 12. Mai, sind die Wettbewerbsergebnisse zur Neugestaltung des Romanplatzes im Kulturpavillon am Romanplatz, Arnulfstraße 294, zu sehen (Öffnungszeiten unter www.ba09.de). Am 17. Mai wechselt die Ausstellung in die SWM-Zentrale an der Emmy-Noether-Straße 2. Dort sind die Entwürfe bis einschließlich 3. Juni, montags bis freitags, 9 bis 18 Uhr, ausgestellt.

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