Nymphenburg:Einzug mit Verzögerung

Der Umbau eines Bürohauses an der Wotanstraße zum Flexi-Heim mit bis zu 266 Plätzen dauert länger als geplant

Von Sonja Niesmann, Nymphenburg

Das leer stehende Bürohaus an der Wotanstraße 88, nahe dem Romanplatz, soll in ein sogenanntes Flexi-Heim umgebaut werden. Das hat der Stadtrat im vergangenen Herbst beschlossen. Unterkommen werden dort anerkannte Flüchtlingsfamilien sowie wohnungslose Familien - vorübergehend, denn "im Idealfall" sollten sie nach einem Jahr in den normalen Wohnungsmarkt wechseln. Doch von außen sind nach wie vor keinerlei Aktivitäten zu erkennen, weswegen Bürger immer einmal nachfragen, warum da nichts vorangehe. Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg hat sich nun von Sozial- und Baureferat den Zeitplan darlegen lassen. "Leider zieht es sich etwas länger als geplant", sagte BA-Chefin Anna Hanusch (Grüne): Einzugstermin werde erst im Herbst 2019 sein.

Der Innenausbau in dem achtstöckigen Gebäude laufe bereits, teilte die Verwaltung mit, die Außenarbeiten sollen in diesem August beginnen. Im Erdgeschoss sind ein großer Gemeinschaftsraum sowie die Büros der Sozialarbeiter geplant, pro Stockwerk sieben Apartments für bis zu acht Menschen sowie ein kleines Apartment. Wer die Trägerschaft übernimmt, soll erst im Winter entschieden werden; danach wird eine Einwohnerversammlung stattfinden. Wohl noch in diesem Sommer aber wird das Sozialreferat einige Zahlen und Fakten zum Flexi-Heim in einem Flyer zusammenfassen, der an die Anwohner verteilt wird.

Die Stadt hat den Büroklotz im November 2015 angemietet, um dort eine Gemeinschaftsunterkunft für 300 bis 400 Flüchtlinge zu betreiben. Wegen der stark zurückgehenden Zahl an neuankommenden Flüchtlingen wurde diese Unterkunft schließlich doch nicht benötigt, das Sozialreferat plante um.

Mit einem Aufwand von zehn Millionen Euro sollte das Haus zu einem der dringend benötigten Flexi-Heime umgebaut werden, mit 49 Apartments verschiedener Größe, für Zwei- bis Acht-Personen-Haushalte mit insgesamt 224 bis 266 Bettplätzen. Weil der Mietvertrag aber nur für elf Jahre gültig war, stemmte sich die CSU in Stadtrat und Bezirksausschuss gegen das Vorhaben. Das sei kein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeld, argumentierte sie. Verhandlungen mit dem Eigentümer führten dann zu einer Verlängerung des Mietvertrags um weitere zehn Jahre, bis 2040 (neuerdings ist von 2045 die Rede). Da es sich nun besser rechne, stimmte die CSU zu.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: