Null Acht Neun:Und dann knackste es

Schroeder, Vera

Zeichnung: Bernd Schifferdecker

Eine Isarparty, was kann es Schöneres geben? Nur leider: Den Freunden ist es auf einmal zu unbequem auf all den Steinen am Fluss. Sie wollen lieber im Hof feiern. Zeit für einen finalen Streit

Von Vera Schroeder

Als Münchner ist man in dem Moment alt, in dem man die Worte "Isarparty" und "Kreuzweh" in einem Satz miteinander denkt. Extra alt ist man, wenn man in eine Whatsapp-Gruppe geraten ist, in der 34 Nachrichten hin und her geschickt werden, bis die Isarparty sich in eine Innenhofparty verwandelt. Begründung: Man könne "auf diesen Isarsteinen einfach nicht sitzen" - und will lieber unterm Heizstrahler auf einem Rattan-Sessel vor sich hin webergrillen, statt im kalten Fluss Kieskühlbecken für Augustinerflaschen zu buddeln. Sie merken schon: Die Stimmung ist angespannt. Ich kann es nicht fassen, dass ich Menschen kenne, die wegen großer Steine keine Isarpartys mögen. Ich dachte immer, meine Bekannten wären toleranter. Oder mindestens wären ihre Hintern längst schon gepolstert genug.

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