NS-Architektur:Wie München mit Nazi-Bauten umgehen soll

München:  Bauten des Nationalsozialismus

Relikt aus Nazi-Zeit: Ehemalige Reichszeugmeisterei, Tegernseer Landstraße 210 (McGraw-Graben).

(Foto: Johannes Simon)

Die Nationalsozialisten wollten das alte München abreißen. Einige ihrer Bauwerke haben den Krieg überstanden. Sie spiegeln den Ungeist - und gehören gerade deshalb zur Stadtgeschichte.

Von Wolfgang Görl (Text) und Johannes Simon (Fotos)

Der Klotz sticht ins Auge, er wirkt wie eine Zwingburg gegenüber dem benachbarten Annast-Haus, Klenzes elegantem Bazargebäude am Hofgarten. Die lang gestreckte Front zur Ludwigsstraße hat etwas Abweisendes, die endlosen Fensterreihen verstärken eher die Monotonie, als dass sie diese durchbrechen. Von der Noblesse der Klenze- und Gärtnerwerke ist der massige Block weit entfernt, gleichwohl hat das Haus wenig von der einschüchternden, den totalitären Machtanspruch verkörpernden Architektur anderer NS-Bauten. Wohl deshalb wird das von Friedrich Gablonsky konzipierte und 1940 vollendete Gebäude des einstigen Zentralministeriums der Landesregierung, das heute das Bayerische Landwirtschaftsministerium beherbergt, nur von wenigen Betrachtern als Nazi-Bau wahrgenommen.

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