Nockherberg 2015:Reiters Double neu im Amt

Nockherberg 2015: Gerhard Wittmann spielt OB Reiter.

Gerhard Wittmann spielt OB Reiter.

  • Der Schauspieler Gerhard Wittmann übernimmt beim Nockherberg-Singspiel die Rolle von Oberbürgermeister Dieter Reiter.
  • Reiter wirkt weniger markant als sein Vorgänger Ude - doch Wittmann hat den OB genau studiert.

Von Philipp Crone

Wenn überhaupt, sagt Gerhard Wittmann am Freitagvormittag am Telefon, habe er sich die Rolle des Josef Schmid vorstellen können, Münchens Zweitem Bürgermeister, "weil ich ja auch dunkle Haare hab'". Der Gedanke kam ihm 2013, als der 50-Jährige schon einmal beim Nockherberg-Singspiel dabei war und den Sohn von Franz-Josef Strauß spielte. "Als die Besetzungsfrau anrief und erklärte, dass ich den Reiter spielen soll, dachte ich: Das ist doch nicht euer Ernst."

Doch, war es. Und als sich der Schauspieler ("Tatort", "Um Himmels Willen", "Kirschblüten - Hanami") dann auf Youtube Auftritte Reiters ansah, merkte er, "dass ich ihm durchaus sehr ähnlich bin". Für Thomas Lienenlüke, den Autor des Singspiels, ist die Rolle des neuen Münchner Oberbürgermeisters eine Herausforderung, nach der markanten Figur des Christian Ude in den vergangenen Jahren. "Man muss in dieser Rolle zeigen, dass jemand noch nicht so lange im Amt ist. Es kommt jemand, den man noch nicht so kennt, und der erhält eine neue Aufgabe. Darin liegt ja auch eine Komik. Und gerade im Anfang liegt ja auch viel Scheitern."

Reiter wird als Figur weniger prägend sein als Ude

Wittmann hat Reiter genau studiert. "Er ist ein sehr abwartender und zuhörender Mensch, der dann aber auch etwas zu sagen hat." Gelegentlich komme Reiter aber auch in einen Redeschwall und verschlucke dabei manches. "Gerade am Anfang hat man das gemerkt, das war wohl auch eine gewisse Nervosität. Da hat er dann gerne mal in einem Rutsch so Dinge gesagt wie:

IchbinMünchnerunddasisteinewunderbareStadtGrünflächen."

So markant und prägend wie Ude ist Reiter als Figur des Singspiels in diesem Jahr allerdings sehr wahrscheinlich noch nicht. Der neue OB muss aber zumindest eines nicht befürchten: sprachlich derbleckt zu werden. "Auf der Bühne habe ich keine Redeschwälle", sagt Wittmann, "sondern mache eher kurze Kommentare."

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