Die Gemeinde Neuried soll nur noch "in dem Maße wachsen, wie es der Ort und seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit vertragen". Diese Forderung erhoben die Mitglieder des Wirtschafts-Clubs Neuried (WCN) bei ihrer Jahreshauptversammlung. Damit folgten die Clubmitglieder einstimmig einem Antrag des Vorsitzenden Oliver Bär. Dieser wies in Anbetracht der aktuellen Wohnungsnot der Stadt München auf die "Gefahr einer Übervölkerung der kleinen Umlandgemeinden" hin. Mittelfristig sei auch vor einer Eingemeindung zu warnen.
"Sämtliche Bestrebungen der Stadt sollten bereits im Keim erstickt werden", sagte Bär - Versuche Münchens, seine Probleme im Umland zu lösen, habe es schon in den Siebzigerjahren gegeben. Neuried lebe von seinen weichen Standortfaktoren und einer ausreichenden Infrastruktur. Dies seien die Gründe, warum sich neue Unternehmen in der Gemeinde ansiedeln. Neuried dürfe daher "nicht unattraktiver Teil einer Megacity" werden. Seine weitere Urbanisierung mit der Gefahr einer Eingemeindung helfe weder den Menschen, noch der örtlichen Wirtschaft, sagte Oliver Bär.
Bei der Mitgliederversammlung stellten die WCN-Vorstandsmitglieder Barbara Brubacher und Wibke Tesch eine neue Initiative vor: "Young Professionals", eine Nachwuchs-Plattform für Schüler, Auszubildende, Studenten und Jungunternehmer. "Über eine Young-Professionals-Mitgliedschaft können Jugendliche und Jungunternehmer Menschen aus den verschiedensten Berufen kennenlernen, Aktionen wie Dorf- und Sommerfeste mitorganisieren und eine Mitgliedsurkunde in ihren Lebenslauf integrieren", erläuterte Tesch. Starttermin ist voraussichtlich Mitte Juli - mit einer Business-Party, zu der auch die dritte Auflage des vom WCN herausgegebenen Würmtaler Ausbildungsjournal erscheinen soll. Interessierte junge Leute mit Wohnsitz oder Arbeitsplatz in Neuried können sich für eine Young-Professionals-Mitgliedschaft kostenfrei unter der E-Mail-Adresse office@wcn.de anmelden.
Ein weiteres Thema der WCN-Versammlung: "Freifunk für Neuried". Mark Bendix erklärte die Vorteile eines freien Funknetzes für die Gemeinde, für das noch weitere Router-Stationen in Geschäften oder privaten Haushalten gesucht werden. Die Kosten sollen 20 Euro pro Router betragen. Bei Freifunk läuft das Internet nicht über den privaten Rechner, sondern über einen VPN-Tunnel zu einem externen Server in Schweden. Dadurch entfalle die Haftung für den Inhalt, so Bendix. Kostenfrei und flächendeckend könne für ganze Gemeinden ein öffentlicher WLAN-Zugang aufgebaut werden. Näheres unter mail@mark-bendix.de.