Neuperlach:Umstrittene Einblicke

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Stadt sieht keine Probleme mit neuem Standort für Kulturhaus

Von Johannes Korsche, Neuperlach

Das Kulturhaus soll ja nun schon länger vom Hanns-Seidel-Platz an die Albert-Schweitzer-Straße umziehen. Das Haus an der Albert-Schweitzer-Straße soll darüber hinaus auch umgebaut werden. Dem steht nun offenbar baurechtlich nichts mehr im Wege, wie aus einem Antwortschreiben der Stadtverwaltung hervorgeht. Zuvor hatten Anwohner der Wohnbauten an der Plettstraße 5 bis 17 wegen Änderungen an der gegenüberliegenden Hausfassade Bedenken angemeldet. Zudem befürchteten sie, dass die Anfahrt ihrer Häuser wegen der veränderten Wegbreite nicht mehr möglich sein wird. Beide Bedenken teilt die Lokalbaukommission (LBK) nicht.

Dabei stehen die beiden Häuser eigentlich zu dicht, auch weil sie auf einem nachträglich geteilten Grundstück liegen. Weil die betreffende Westfassade des Hauses an der Albert-Schweitzer-Straße aber bisher keine Fenster hat, "sind wir dadurch nicht sonderlich beeinträchtigt", schrieben die Anwohner aus der Plettstraße. Nun soll diese Seite des Hauses allerdings geöffnet werden, auf allen Etagen Fenster bekommen. Das führe dazu, dass man sich künftig gegenseitig "auf die Teller schauen könnte". Ganz so dramatisch bewertete die Lokalbaukommission (LBK) die Situation nicht. Der Abstand betrage etwa 45 Meter, teilt die Behörde mit. Zudem überschreiten die Fenster nicht das Maß dessen, "was einem Grundstücksnachbarn billigerweise noch zugemutet werden kann". Es komme nicht zu "unzumutbaren Einblicksmöglichkeiten" und ein Nachbar könne nicht fordern, "vor jeglichen Einblicken verschont zu bleiben", argumentiert die LBK.

Da die Plettstraße 13 bis 17 lediglich entlang des Häuserblocks an der Albert-Schweitzer-Straße angefahren werden darf, pochen die Anwohner darauf, dass die "Ausnutzung der bestehenden Dienstbarkeit" nach dem Umbau bleibt. Bei den anderen Grundstücken fehlt die entsprechende "Dienstbarkeit", also Erlaubnis. "In unseren Häusern wohnen etliche gehbehinderte Menschen, denen es möglich sein muss, mit dem Taxi vorzufahren", schreibt ein Bürger. Der geplante Weg entspreche den Vorschriften, teilt die Behörde mit, und sei zudem im Laufe des Genehmigungsverfahrens auf sechs Meter erweitert worden.

© SZ vom 16.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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