Neuperlach:Jahr der Umzüge

Perlacher Bürgerversammlung verläuft dennoch unaufgeregt

Von Hubert Grundner, Neuperlach

"Auf Wiedersehen, Kulturhaus! Behalten Sie es in guter Erinnerung - wir wissen nicht, wann wir wieder eines haben werden." Mit diesem Aufruf stimmte der Bezirksausschuss-Vorsitzende Thomas Kauer (CSU) am Donnerstagabend im Schulzentrum Quiddestraße die Bürgerversammlung des Bezirksteils Perlach auf seinen Bericht ein. Stand der doch unter dem Motto "2018 - ein Jahr der Umzüge und Baustellen". Und eines der ersten "Opfer" bei der Bebauung des Hanns-Seidel-Platzes ist eben das Kulturhaus, das abgerissen werden soll.

Damit verlieren die bisherigen Untermieter, der Trägerverein Kulturbunt Neuperlach sowie der Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach, ihre Heimat. Der Auszugstermin sei lange bekannt gewesen. Trotzdem habe es die Stadt nicht geschafft, rechtzeitig das neue Domizil an der Albert-Schweitzer-Straße 62-66 zur Verfügung zu stellen. Bis heute, so Kauer, habe die Stadt mit dem Eigentümer des Bürogebäudes noch keinen Mietvertrag geschlossen. "Der BA hat daraus die Konsequenzen gezogen und jetzt Kirchenasyl beantragt - wir gehen ins Stephanszentrum", erklärte der Vorsitzende dem lachenden Publikum. Während die Lokalpolitiker sich selbst helfen konnten, dürfte dem Kulturverein noch eine schwierige Übergangszeit bevorstehen.

Den Hanns-Seidel-Platz bereits verlassen hat hingegen der Wochenmarkt. Für ihn wurde am Theodor-Heuss-Platz ein neuer Standort gefunden. Nicht weit entfernt davon soll auch die "Raumspindel" wieder aufgestellt werden. Immerhin sehen viele Neuperlacher in der Metallskulptur ein Wahrzeichen ihres Stadtbezirks. Und auch die öffentliche Toilette nahe dem U-Bahn-Eingang soll nicht dauerhaft verschwinden, sondern nur verlegt werden, wie Kauer sagte. Ansonsten wird rege Bautätigkeit in nächster Zukunft das Leben in den Perlacher Stadtvierteln prägen. Ganz vorne rangieren dabei - neben dem Hanns-Seidel-Platz - das Piederstorfer-Gelände, die Carl-Wery-Straße sowie der U-Bahn-Betriebshof an der Arnold-Sommerfeld-Straße.

Dagegen nahmen sich die Wünsche der Bürger eher bescheiden aus: Manfred Knossalla beantragte erfolgreich ein Parkverbot für Lkw an der Putzbrunner Straße zwischen Wilhelm-Hoegner-Straße und Therese-Giehse-Allee. Eine Mehrheit in der Aula fand auch Loretta Polakas: Sie forderte, den Fußgängerüberweg hin zum Einkaufszentrum Life mit einer Ampel auszustatten. Mehr Licht ins Dunkel bringen wollten Christina Auer und Maria Schmitt. Erstere beantragte die Beleuchtung des Radwegs zwischen Adolf-Baeyer-Damm und Hofangerstraße, zweitere die Beleuchtung der Treppe, die zwischen Plettstraße 11 und Albert-Schweitzer-Straße 66 verläuft. Einstimmig verabschiedet wurde der Antrag von Christine Menzel, die eine Verwahrlosung des Ostparks beklagte. Sie regte ein neues Müllkonzept sowie verschärfte Kontrollen im Park an.

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