Neuperlach:Ja zu Europa

Neuperlach: Ein bunter Fleckerlteppich: Mit spielerischen Mitteln lernen die Schüler im Werner-von-Siemens-Gymnasium, woraus Europa besteht und was nötig ist, damit es zu einer Einheit wird.

Ein bunter Fleckerlteppich: Mit spielerischen Mitteln lernen die Schüler im Werner-von-Siemens-Gymnasium, woraus Europa besteht und was nötig ist, damit es zu einer Einheit wird.

(Foto: Catherina Hess)

Wie das Wesen der Demokratie in der Schule vermittelt wird

Von Luisa Schumann, Neuperlach

Für die Klasse 9 c des Werner-von-Siemens-Gymnasiums findet am Mittwochmorgen kein gewöhnlicher Unterricht statt. Zu Beginn des Projekttags "Europa ist keine Gurke" sollen die Jugendlichen mit Abstimmungskarten anzeigen, ob sie Europa gut finden - oder nicht. Die Mehrheit der Karten zeigt ein "Ja", doch es gibt acht Enthaltungen. Sie hätten sich noch gar keine Meinung zu Europa gebildet, erklären diese Schüler.

Dies soll sich für die Klassen der Mittelstufe diese Woche ändern. An den Wänden hängen verschiedene, von Kindern gebastelte Plakate. Eines davon zeigt einen Jungen, der auf eine gerade und eine krumme Gurke zeigt, erstere ist mit "Gute Gurke", zweitere mit "Schlechte Gurke" beschriftet. "Wer entscheidet das?" steht darüber.

Wer Gurken- und andere Normen bestimmt, wie die Demokratie entstand und welche Kriege es in Europa gab, können die Jugendlichen unter Anleitung von Mitarbeitern des Vereins "Kultur & Spielraum" an verschiedenen Stationen lernen. Auch komplizierte Themen erläutern die jungen Referenten munter und geduldig.

Im "EU-Dorf" beispielsweise stellen kleine, mit Flaggen bemalte Holzhäuser die Länder dar und anhand einer Schranke in dem Holzdörfchen wird erklärt, was ein Land vorweisen sollte, damit sich diese öffnet und das Land der Europäischen Union beitreten kann. Auf Schildern abgebildete Symbole sind Teil einer Diskussion über die Vorteile der Staatenverbundes.

Nach einigen Stunden Projektarbeit berichten die Kinder, was sie gelernt haben. "Ich wusste gar nicht, dass es so viele Kriege in Europa gab", erzählt ein Schüler. Eine Mitschülerin führt aus, dass sie es interessant fand, etwas über die Studienmöglichkeiten in Europa zu lernen. Die Wiederholung der Umfrage vom Morgen zeigt dann, dass "Europa" in den Köpfen der Schüler nicht länger nur ein Wort ist: Nur einer enthält sich, 21 Schüler drehen ihre Schilder auf "Ja".

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