Wieder einmal plant die Patrizia GmbH die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen. Betroffen ist in diesem Fall das Sudermann-Zentrum am Gerhart-Hauptmann-Ring 52-62. Und wieder einmal lässt die Nachricht davon viele Bewohner bereits das Schlimmste befürchten. Aber auch der Bezirksausschuss (BA) Ramersdorf-Perlach hat sich darüber besorgt gezeigt. Das Gremium begründet dies in einer Stellungnahme zu dem Vorhaben nicht zuletzt mit dem gravierenden Mangel an bezahlbaren Wohnungen im Stadtbezirk. Von der Patrizia GmbH wollen die Lokalpolitiker nun wissen, wie viele Wohnungen genau von der geplanten Umwandlung betroffen sind und bis wann damit zu rechnen ist. Von Interesse ist aus Sicht des BA außerdem, in welcher Weise der Immobilienkonzern die Sozialverträglichkeit dieser Maßnahme für die Mieter sicherstellen will. Abschließend stellt er die Frage, inwieweit über den gesetzlichen Mindestschutz hinausgehende, zusätzliche Schutzrechte für sozial schwache und ältere Mieter geplant sind.
Unabhängig davon, wollen die Lokalpolitiker vom Planungsreferat erfahren, ob für das Sudermann-Zentrum nicht eine Erhaltungssatzung in Betracht gezogen werden könne. Falls die Antwort nein lautet, möchte man die Gründe dafür erklärt bekommen. Und noch eine Auskunft aus erster Hand erhoffen sich die Lokalpolitiker: Der BA hat einstimmig beschlossen, in seine nächste Sitzung einen Vertreter der Patrizia als Eigentümerin der Immobilie einzuladen. Dort könne er dann das Projekt einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen, Fragen gleich mündlich beantworten und zu ergänzenden Fragen betroffener Bürger Stellung nehmen.
Schon vor einiger Zeit hatten Anwohner dem Bezirksausschuss mitgeteilt, dass die Patrizia offenbar eine Abteilung ihres Hauses mit dem Verkauf der Wohn- und Gewerbeeinheiten im Sudermann-Zentrum beauftragt hat. Auch sind laut BA bei der Lokalbaukommission bereits Pläne für Umbauten und Nutzungsänderungen im Sudermann-Zentrum eingereicht worden.