Neuhausen/Nymphenburg:Austritte bei der CSU

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Susanne Mayer und Pia Philipp verlassen den Bezirksausschuss

Von Sonja Niesmann, Neuhausen/Nymphenburg

Die Störgeräusche sind zwar leiser geworden im Bezirksausschuss (BA) Neuhausen-Nymphenburg, aber Ruhe ist 21 Monate nach der Kommunalwahl immer noch nicht eingekehrt. Schon im September 2014 haben sich drei Mitglieder aus der zerstrittenen SPD-Fraktion zu einer eigenen Gruppierung - der Arbeitsgemeinschaft für den Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg (AGS) - abgespalten. Vergangenen Sommer verließ der Jugendbeauftragte Nima Lirawi die SPD-Fraktion, weil er "die Schnauze voll" hatte von Ton und Umgang. Jetzt kehrten zwei Mitglieder der CSU-Fraktion dem Gremium ganz den Rücken. Susanne Mayer legte ihr Amt im November nieder, Pia Philipp im Dezember. Beide betonen, sie hätten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht; beide lassen aber durchblicken, sie seien mit der politischen Arbeit höchst unzufrieden. Sowohl was das Klima als auch die Effizienz angehe, sei es in der vergangenen Periode besser gewesen, sagt Pia Philipp, die seit 2008 im BA saß. Ähnlich äußert sich Susanne Mayer, ebenfalls von 2008 an dabei und bekannt für ihr Engagement in der Initiative für einen Tunnel an der Landshuter Allee. Zum Geraune, es liege an der Art, wie die ambitionierte CSU-Stadträtin Kristina Frank die BA-Fraktion führt, wollen beide nichts sagen. Susanne Mayer formuliert es so: Statt dass Sachpolitik fürs Viertel verfolgt werde, dominieren ihrer Ansicht nach zu oft "gewisse Formen der Außendarstellung sowie nicht stadtteilbezogene Themen". Das gelte für ihre eigene Fraktion, die CSU, ebenso wie für die Unterausschüsse und den gesamten BA.

Für Mayer ist Laurenz Kiefer nachgerückt, Philipps Platz nimmt von dieser Woche an Gunar Krenzer ein. Der 23-jährige Kiefer geriet vergangenes Jahr in die Schlagzeilen, weil er sich Mitgliederdaten des JU-Kreisverbands besorgt hatte, um damit Werbung für seine Kandidatur bei den Wahlen für den JU-Kreisvorsitz zu machen. Über diese Praktiken, als Konsequenz aus der Wahlfälscheraffäre vor mehr als zehn Jahren verpönt in der Partei, war der CSU-Bezirksvorstand so erbost, dass er eine sechsmonatige Ämtersperre über Kiefer verhängte. Dennoch wählte ihn der JU-Kreisverband München-Mitte im April 2015 zum Vorsitzenden. Mit den beiden Nachrückern sind nun neun von zwölf Mitgliedern der CSU-Fraktion neu im BA, darunter auch die Fraktionssprecherin Kristina Frank.

© SZ vom 18.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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