Neuhausen:Nachdenken dauert

Zwei Jahre braucht die Stadt für die Antwort auf eine simple Frage

Kinder sollen sich möglichst viel bewegen, und zwar nicht nur beim Schulsport oder im Verein, sondern auch im Freien nahe ihrer Wohnung. Das finden die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Neuhausen-Nymphenburg, sie haben deshalb im Juli 2015 die Stadt in einem Antrag aufgefordert, bei künftigen großen Neubauprojekten, bei Umplanungen oder sonstigen Bautätigkeiten immer auch gleich ausreichend "Aktions- und Spielflächen" zu realisieren. Das könnten Sportanlagen sein, aber auch einfach auf den Gehsteig gemalte Hüpfkästchen oder Balancierpfade. Anderthalb Jahre später kam nun ein Schreiben aus dem Planungsreferat - mit der Bitte um noch etwas Geduld bis zu einer Stellungnahme im Juni 2017.

Im BA fand man es, um es gelinde zu sagen "bemerkenswert", dass ein einfacher Antrag einen zweijährigen Rechercheaufwand erfordert. Schließlich gehe es nur um Überlegungen, keine konkreten Entscheidungen. Die im Antrag gemachten Vorschläge wären in den meisten Fällen im Planungs- und Bauverfahren leicht umzusetzen gewesen, monierten die Stadtviertel-politiker: "Durch die fortwährende Verzögerung der Antragsbehandlung lassen sich die Spielmöglichkeiten in Neubaugebieten nur noch mit erheblichem Mehraufwand nachträglich realisieren, was die Gefahr beinhaltet, dass sie genau aus diesen Gründen nicht oder nur sehr eingeschränkt realisiert werden."

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