"Es läuft eigentlich jetzt alles ziemlich rund" nach diesem vorweihnachtlichen großen Schock, findet Klaus Neuner. Zu Beginn der nächsten Saison im September könnte das von einem Brand verwüstete Vereinsheim des FC Teutonia an der Schwere-Reiter-Straße wieder hergerichtet sein, auch die Gaststätte, derzeit noch eine "Räucherhöhle". Gut gemeint, "aber grundverkehrt": So fällt deshalb die Reaktion des Club-Vorsitzenden auf einen Antrag des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg aus. Das Gremium fordert auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft für Neuhausen (AGS) die Stadt auf, den Fußballclub finanziell beim Wiederaufbau zu unterstützen sowie sofort Dusch- und Umkleidecontainer zur Verfügung zu stellen.
"Man hätte vielleicht vorher mal mit uns, dem Vorstand, Rücksprache halten sollen", kommentiert Neuner. Denn das Thema Container-Anlage habe sich längst erledigt. Zum einen hätte das eine wochenlange Vorlaufzeit gebraucht, zum zweiten hätten Aufstellung und Genehmigung den Verein etwa 30 000 Euro gekostet - "Geld, das letztlich den Bach runter wäre" und das man an anderer Stelle besser brauchen könnte. Die Teutonen behelfen sich mit einem Dusch- und WC-Container, den ihnen der ESV München zu einen günstigen Preis überlassen hat. Vier Toiletten, vier Duschen, das reicht für den Trainingsbetrieb und die Spiele einiger Jugendmannschaften. Die Herren bestreiten ihre Heimspiele auf einem Platz in Laim, die Damen sind beim SC Amicitia untergeschlüpft. Zeitweise haben auch andere Vereine wie die FT Gern und der ESV den Teutonia-Herrenteams Trainingskapazitäten überlassen.
In den nächsten vier Wochen soll mit den Arbeiten an einem neuen Dach über dem Kabinen- und Sanitärtrakt begonnen werden; dort war das durch einen technischen Defekt ausgelöste Feuer am Abend der Weihnachtsfeier des Vereins ausgebrochen. Die Kosten für den Wiederaufbau des Vereinsheims trägt laut Neuner die Versicherung. Von Mitte Juni an ist der Innenausbau geplant. Vielleicht, überlegt Neuner, könne man im Sommer auch schon ein Gastrozelt aufstellen, um das gesellige Leben im Verein wieder anzukurbeln.
Zudem will der 700 Mitglieder zählende Club sein aus den Fünfzigerjahren stammendes Vereinsheim erweitern. Der Kabinentrakt soll vergrößert werden, nicht gleichzeitig mit dem Wiederaufbau, aber vielleicht in anderthalb, zwei Jahren. 200 000 bis 250 000 Euro werde das kosten, "mal sehen, wie wir das finanziell stemmen", sagt Klaus Neuner. Ein Grundstock ist jedenfalls gelegt: In den Wochen nach dem Brand sind bis Mitte Januar schon 30 000 Euro Spenden auf einem Konto des Vereins eingegangen, neulich griff FC Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge den Amateur-Kickern mit einem 10 000 Euro-Scheck unter die Arme - und mit Bällen. Neue Bälle, die alten sind ebenso wie einige Trikotsätze verbrannt, oder Gutscheine dafür haben auch verschiedene Nachbarvereine und der Bayerische Fußballverband reichlich beigesteuert. Am Samstag, 20. Mai, findet in der Freiheiz-Halle an der Donnersbergerbrücke ein Benefizkonzert für den FC Teutonia statt, mitinitiiert vom sehr engagierten Wirt der Vereinsgaststätte.
Ein Ortstermin am Vereinsgelände im südlichen Olympiapark, wie vom Bezirksausschuss schon im Dezember bei der Stadt eingefordert und im jüngsten Antrag noch einmal angemahnt, ist aus Sicht des Teutonia-Vorstands überflüssig. "Wir sind in permanentem Austausch mit dem Sportamt und werden dort gut unterstützt", unterstreicht Klaus Neuner.
Samstag, 20. Mai, Freiheiz, Rainer-Werner-Fassbinder-Platz: Benefizkonzert mit Livemusik von The Ukelites, Zwoastoa, Smart Patrol, Silverlounge, Land of Sex & Glorya und anschließender Party mit DJs. Beginn: 20 Uhr, Eintritt 16 Euro.