Neues Projekt:Flughafen bekommt "Airport University"

Die Flughafengesellschaft FMG und die Hochschule München (HM) wollen beim Projekt "Lab Campus" eng zusammenarbeiten. Das ist nun auch vertraglich fixiert. Die HM wird unter anderem am Aufbau einer "Airport University" mitwirken. Diese "University" soll künftig die von der FMG betriebene Airport-Akademie ersetzen. Die Hochschule München helfe dabei, "attraktive Studienangebote zu konzipieren und zu realisieren", teilt FMG-Finanzchef Thomas Weyer mit.

Der Lab Campus soll ein branchenübergreifendes Ideenzentrum werden, eine Art Silicon Valley im Nordwesten des Flughafens. Die Lage für so ein internationales Projekt bewerten die Beteiligten als sehr günstig, da international bestens erreichbar. Vier neue Quartiere sollen auf 500 000 Quadratmetern Fläche entstehen. Hier sollen sich Start-ups kreativ austoben können, internationale Firmen und Partner aus der Wissenschaft zusammen kommen und neue Netzwerke aufbauen. Konkret sollen auf dem Lab Campus auch Unternehmen wie Siemens arbeiten, Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer Institut und auch die Technische Universität München. Themengebiete sind, wie sollte es anders sein, vor allem im technischen Bereich verortet; mit Siemens etwa, so hat es Thomas Weyer bereits angekündigt, will die FMG an autonomen Bussen forschen, die auf dem Campus verkehren sollen.

Dem Münchner Flughafen geht es aber nicht nur um Forschung und Innovation. Mit dem Lab Campus will die FMG vor allem Geld verdienen. Das ruft durchaus auch Kritiker auf den Plan und wird demnächst auch den Landtag beschäftigen. Der Freisinger Landtagsabgeordnete Christian Magerl (Grüne) etwa will per Anfrage geklärt wissen, ob die Nutzung des Flughafen-Areals für den Lab Campus überhaupt rechtens ist, inwiefern die Einrichtung dem Gesellschaftszweck der FMG - also dem Betrieb eines Flughafens - entspricht und wie die im Gesellschaftervertrag festgeschriebenen, dem Gesellschaftszweck mittelbar und unmittelbar dienenden Nebengeschäfte der FMG definiert sind. Gesellschafter des Flughafens sind der Freistaat Bayern, der Bund und die Stadt München.

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