Neues Programm wirkt:Stadt gewinnt mehr Erzieher

Die Zahl neuer Kita-Kräfte wächst, aber viele Stellen bleiben offen

Von Melanie Staudinger

Die Anstrengungen der Stadt München, qualifiziertes Personal für ihre Kindertagesstätten zu gewinnen, zeigen Erfolge: Nach Angaben des für Krippen, Kindergärten und Horte zuständigen Bildungsreferats sind in diesem Jahr mehr Erzieher, Kinderpfleger und Ergänzungskräfte eingestellt worden. Bis August diesen Jahres hat die Stadt 276 neue Erzieher gewonnen, im Vorjahreszeitraum gelang dies nur in 236 Fällen. Bei Kinderpflegern und pädagogischen Ergänzungskräften steigerte sich die Zahl der Einstellungen von 157 auf 170. Das Bildungsreferat führt dies auf die Arbeitsmarktzulage, die Schnupperwochenenden und Werbekampagnen zurück. Trotzdem fehlen noch immer vor allem Erzieher. 249 Stellen sind in den kommunalen Kitas momentan unbesetzt.

Um mehr Fachkräfte auszubilden, bietet die Stadt seit zwei Jahren das Assistenzkräftemodell an, das Menschen mit Berufserfahrung im sozialen Bereich eine berufsbegleitende und vergütete Lehre ermöglicht. "Die Kombination aus Theorie und praktischer Arbeit in den Kitas stellt darüber hinaus eine merkliche Entlastung in den Einrichtungen dar", erklärt das Bildungsreferat. An Horten werden zudem Studenten als Hausaufgabenhelfer eingesetzt. Sie sind im Studiengang Grundschullehramt eingeschrieben und erhalten einen Bonus im Studium, wenn sie am gemeinsamen Projekt mit der Ludwig-Maximilians-Universität "Help-and-Learn-Begleiter" teilnehmen. Nach Abschluss eines Jahres können die Studenten bei Interesse weiter als Hausaufgabenhelfer an den Horten arbeiten. Beide Modelle sind vertraglich geregelt, die Teilnehmer erhalten einen Lohn. Zu den derzeit 40 Studenten werden im September 40 weitere eingestellt.

Das Bildungsreferat bemüht sich zudem verstärkt um Erzieher aus dem Ausland, vor allem aus Spanien. Momentan absolvieren zum Beispiel elf Studentinnen der Kindheitspädagogik aus Barcelona ihr Praxissemester in städtischen Tagesstätten. Anschließend können sie sich bei der Landeshauptstadt als pädagogische Fachkraft bewerben, was laut Bildungsreferat die meisten ihrer Vorgänger in den vergangenen zwei Jahren gemacht haben.

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