Oktoberfest:So sind die neuen Wiesn-Zelte

Oktoberfest: Neu auf der Wiesn: der Goldene Hahn.

Neu auf der Wiesn: der Goldene Hahn.

(Foto: Stephan Rumpf)
  • Auf dem 182. Oktoberfest gibt es zwei neue Zelte - ein großes und ein kleines.
  • Das Schützen-Festzelt direkt an der Bavaria musste aus Sicherheitsgründen schmäler werden, hat jetzt aber trotzdem 1500 zusätzliche Plätze.
  • Beim kleinen Zelt handelt es sich um den Goldenen Hahn, der neuen Hendlbraterei von Josef Able.

Von Franz Kotteder und Andreas Schubert

Mit dem Marstall gab es im vergangenen Jahr ein ganz neues, großes Zelt. In diesem Jahr gibt es gleich zwei neue Zelte, ein großes und ein kleines. Nur dass man vom neuen großen fast nichts bemerkt, vom neuen kleinen hingegen schon, einschließlich juristischer Auseinandersetzungen.

Denn beim kleinen Zelt handelt es sich um den Goldenen Hahn links vom Eingang des Hackerzelts, wo bisher die Hendlbraterei Poschner stand. Sie flog nach 80 Jahren von der Wiesn und klagt jetzt dagegen. Die neue Hendlbraterei wird von Josef Able geführt, dem älteren Bruder von Wiesnwirt Siegfried Able, der 2014 mit dem Marstall erstmals ein großes Zelt bekam.

Zur Eröffnung am Samstag und auch am ersten Sonntag war der Goldene Hahn rappelvoll. Und in der Enge des Holzhäuschens, in das etwa 300 Gäste passen, geht es recht gemütlich zu. Das Interieur ist im Almhüttenlook gestaltet, an den Decken hängen stilisierte Geweihe als Lampen, Vorhänge an den Fenstern geben einem ein heimeliges Gefühl, die Tische und Bänke sind aus hellem Holz. Alles in allem wirkt alles sehr freundlich und nur ein ganz klein wenig kitschig.

Das liegt auch an Details wie kleinen Krügen, die als Blumenvasen dienen, oder den silbergrauen Kissen an den Bänken. Die Speisekarte ist geprägt von Geflügel. Das Angebot reicht vom "Chickeria Teller" (Hähnchenfleisch mit sautierten Pilzen und Beilagen für 16,80 Euro), dem "Goggolo Spieß" (mariniertes Geflügel mit Paprika, 16,80 Euro) über vegetarische Gerichte wie Bio-Ofenkartoffel mit Tofu-Geschnetzeltem (12 Euro) bis hin zum klassischen Wiesnhendl für 10,80 Euro.

Die Mass Spaten kostet 10,20 Euro, wer es gediegener mag, kann sich auch Schampus bestellen. Den Ruinard Brut etwa gibt es für 135 Euro die Flasche. Dank der Holzbauweise und der Einrichtung ist die Akustik in dem Zeltchen so gedämmt, dass auch bei voller Hütte nicht wirklich ein unangenehmer Lärmpegel entsteht. Eine Ruheoase ist der Goldene Hahn dennoch nicht. Dafür sorgt abends auf der Bühne die Stimmungscombo "Dreisam live", die neben bayerischer Schlagermucke auch AC/DC im Repertoire hat.

Das Schützenzelt ist kleiner - und hat mehr Plätze

Das neue große Zelt hat sich auf den ersten Blick kaum verändert. Es handelt sich natürlich um das Schützen-Festzelt direkt an der Bavaria. Das alte war zwar erst zehn Jahre alt, trotzdem konnte die Stadt die Wirte Edi, Ludwig und Matthias Reinbold davon überzeugen, dass es aus Sicherheitsgründen schmäler werden sollte - der Abstand zum benachbarten Winzerer Fähndl war eng und bisher zu Stoßzeiten gefährlich voll. Der Neubau fiel den Reinbolds wohl deshalb leichter, weil sie die Kapazität des Zeltes deutlich erhöhen durften, um fast 1500 Plätze.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Innen wirkt das Zelt sehr luftig und hell, trotz der nun umlaufenden Galerie, auf der allein schon 1800 Gäste Platz finden. Der Balkon ist größer geworden, der Biergarten auf der Ostseite dafür eine gute Bankreihe kleiner. Ansonsten blieb vieles beim alten, man erkennt das Zelt sofort wieder. Tragisch nur, dass ausgerechnet in dem Zelt, das aus Sicherheitsgründen neu gebaut wurde, gleich am ersten Abend ein Mann von der Balustrade fünf Meter tief stürzte und sich schwer verletzte.

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