Abgesehen vom geplanten Konzerthaus ist dies das kniffligste und größte Bauprojekt im Werksviertel, wohl aber auch das spektakulärste: Aus dem alten Pfanni-Kartoffelsilo wird ein 80 Meter hoher Hotelturm, das sogenannte Werk 4. Bauherr ist die Otec GmbH von Pfanni-Erbe Werner Eckart, die Entwürfe stammen vom Team um den Werksviertel-Gesamtplaner Johannes Ernst (Steidle Architekten).
Der plant, auf den alten Silo einen Wohnturm mit 24 Stockwerken zu setzen. In den oberen 16 Stockwerken will die Adina-Gruppe Hotel-Apartments einrichten, die mindestens 30 Quadratmeter Größe und getrennte Wohn- und Schlafbereiche haben. Im 13. und 14. Stock sind ein Spa, ein Restaurant und ein zweigeschossiger Ballsaal geplant. Auf den Stockwerken darunter möchte Werner Eckart ein Jugend-Hostel unterbringen.
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Für den Betreiber wird die Zwangspause finanziell schwierig. Doch wegen der umfangreichen Bauarbeiten in direkter Nachbarschaft gibt es keine andere Option.
Die Pläne sind seit Längerem bekannt, im Dezember genehmigte der Stadtrat den Bebauungsplan. Neu ist allerdings die Fassade der aufgesetzten Stockwerke: Diese soll mit eloxierten Metallelementen und mattierten Scheiben gestaltet werden. Damit wolle man an die industrielle Tradition des früheren Fabrikgeländes erinnern und einen "starken Ortsbezug" schaffen, sagt Johannes Ernst.
Am 28. März muss die Stadtgestaltungskommission über den Entwurf entscheiden. Der ist auch deshalb spannend, weil unmittelbar neben dem Hotel das neue Konzerthaus gebaut werden soll. Über dessen Architektur wird im Mai entschieden werden. Und erst wenn zumindest der Rohbau des Hotelturms fertiggestellt ist, kann mit dem Bau der neuen Philharmonie begonnen werden.