Neue Kollektion von Buadep:Krass, Hacker-Pschorr

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T-Shirts und Hoodies mit, nun ja, bieraffinen Sprüchen drauf: Laien-Models führen die neue Kollektion des Münchner Labens Buadep vor. (Foto: Florian Peljak)

Die Brauerei versucht, für Jüngere attraktiver zu werden - jetzt auch mit Mode

Von Franz Kotteder

Der Donisl ist nicht direkt bekannt für HipHop-Sets. Vielleicht schaut das ältere Ehepaar oben auf der Galerie deshalb etwas geschreckt von der Galerie hinunter in die Schwemme, als Kleingastronom und DJ Mitja Lafere (Schorsch, Nachtbad) dort am Schanktisch die Regler hochfährt. Es ist aber auch ein besonderer Tag: Die Brauerei Hacker-Pschorr stellt nicht nur ihre neu gestalteten Flaschen-Etiketten vor, sondern auch die dazu passende Mode-Kollektion. Das junge Label mit dem schönen Namen Buadep hat extra T-Shirts und Hoodies entworfen, die zum Bier passen.

Die Nachwuchs-Kabarettistin Liesl Weapon und sieben ausgewählte Models stellen den neuen Markenauftritt vor. Eine "Fashion Show" war angekündigt, aber man darf das ruhig als Parodie verstehen, denn die Models sind keine Profis, und die Kleidungsstücke werden mit milder Ironie als "Spezl-Edition" vorgestellt. Die zwei Frauen auf dem Laufsteg sind sozusagen Hacker-Pschorr-Hausgewächse, nämlich die Braumeisterin Tanja Leidgschwendner und Julia Schimpf "aus dem Vertrieb". Die Buben auf der Bühne kommen im wesentlichen vom Sport: Felix Weber und Felix Bachschmid, beide Fußballer beim TSV 1860, sowie als dritter Fußballer Felix Hufnagel vom SV Heimstetten, außerdem Steven Pinizotto vom EHC Red Bull München. Besonders elegant, was das Tänzerische anbelangt: Simon Gerber, bekannt als DJ namens "Der Typ mit dem Bart". Alle sieben präsentierten nicht nur Bierflaschen, sondern eben auch die Hoodies und T-Shirts. Die tragen bierrelevante Schriftzüge wie "Maßt have" und "Ähre, wem Ähre gebührt", aber auch "Münchner Kindl" und "Bavarian Grantler" oder ganz nüchtern: "Granteln is a Lifestyle". Die "Spezl-Edition" gibt es im Online-Shop von Buadep. Die beiden Studenten Michael Bowinzki und Lauritz Loske haben das Label erfunden und betreiben es neben dem Studium.

"Wir machen halt mal was anderes", sagt Birgit Zacher, Pressesprecherin von Hacker-Pschorr, und lacht. Tatsächlich ist es nicht die erste Aktion, mit der sich die Brauereien der Schörghuber-Gruppe, zu der neben Hacker-Pschorr auch Paulaner gehört, an ein jugendlicheres Publikum herantasten wollen, ohne sich anzubiedern. Denn in dieser Zielgruppe haben Augustiner und Tegernseer noch die Nase vorn. Von der Münchner Agentur David + Martin ließ man sich zum Beispiel für Hacker-Pschorr eine Werbekampagne entwerfen mit frechen Mundartsprüchen wie: "Servus beinand, Zipfeklatscha!" Und Paulaner promotete im Sommer mit Hilfe eines Berliner Kreativbüros sein neues Zwicklbier als Sonderedition in der Münchner Sneaker-Galerie The Upper Club. (Ältere Menschen würden das Geschäft einen Turnschuhladen nennen.) Paulaner ist auch im Zwischennutzungsprojekt Lovelace an der Kardinal-Faulhaber-Straße vertreten, im "Zwickl-Apartment". Einmal monatlich gibt es dort hippe Kunst, Literatur und Mode, an diesem Donnerstag zum Beispiel liest Mavie Hörbiger, DJ Wolfram legt auf.

© SZ vom 13.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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