Neuaubing:Das große Rumpeln

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Anwohner klagen über lauten Baustellenverkehr in Freiham

Zunächst war vorgesehen, den Baustellenverkehr für Freiham nicht über bestehende Wohngebiete abzuwickeln. Das Baureferat hat sämtliche Firmen, die im städtischen Auftrag handeln, bereits vor eineinhalb Jahren strikt angewiesen, die angrenzenden Stadtviertel zu meiden. Genutzt werden sollten ausschließlich für diesen Zweck provisorisch eingerichtete Erschließungsstraßen.

Nach wie vor aber beschweren sich Anwohner über störenden Lärm von Lastwagen zu früher Stunde. Vor allem in den Nächten von Sonntag auf Montag, kritisieren Anlieger der Wiesentfelser Straße, sei an Schlaf kaum mehr zu denken. Bagger passierten teils schon um kurz vor vier die Straße. Lokalpolitikerin Marianne Langer (SPD), die ebenfalls dort wohnt, bestätigt, dass spätestens morgens um halb sechs "Laster auf ihrem Weg nach Freiham bei uns vorbei rumpeln". Wolle man vermeiden, dass Nachbarn Aggressionen gegen den neuen Stadtteil aufbauten, müsse gegen diese Unsitte dringend etwas unternommen werden.

Im Baureferat reagiert man erstaunt. "Unsere Arbeiten sind schon sehr weit gediehen, wir sind quasi fertig", sagt die Behörden-Sprecherin Dagmar Rümenapf. Dennoch habe man sämtliche für das Baureferat tätigen Firmen nochmals darauf hingewiesen, dass ein Arbeitsbeginn vor sechs Uhr und nächtliche lärmintensive Arbeiten rechtlich nicht zulässig und zu unterlassen sind. Bekanntermaßen gebe es im betroffenen Gebiet aber eine Vielzahl von Baustellen, auch solche privater Bauträger. Die bereits nutzbaren provisorischen Verkehrswege würden auch diesen Bauherren angeboten, um die vorhandenen Wohngebiet zu entlasten. Seit 14. Juni stehe dem Baustellenverkehr zudem der neue provisorische Autobahnanschluss an die A 99 zur Verfügung. Einen Einfluss auf die Fahrtwege der privaten Bauträger habe das Baureferat allerdings nicht.

Bei der Stadtverwaltung, das bekräftigt der Vorsitzende des Bezirksausschusses Aubing-Lochhausen-Langwied, Sebastian Kriesel (CSU), werde sehr viel zum Schutz der Anwohner getan. Jeder Beschwerde werde nachgegangen, seit längerem gebe es außerdem einen Baustellenkoordinator. Sebastian Kriesels Rat: das Autokennzeichen der Störenfriede aufschreiben. "Dann lässt sich der Fahrer in der Regel gut nachverfolgen."

© SZ vom 17.07.2017 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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