Nage & Sauge:Ente gut, alles gut

Nage & Sauge

Das Nage & Sauge in der Mariannenstraße.

(Foto: lukasbarth.com)

Bar oder Restaurant? Beim Nage & Sauge vermischen sich die beiden Welten, doch egal: Sowohl die Salate mit Focaccia als auch die Drinks sind legendär.

Beate Wild

Die Ente Elvis ist ein Überbleibsel aus den Anfangszeiten. Aus dem Jahr 1996, als Markus "Maki" Frankl, mittlerweile in München als Wirt nicht mehr wegzudenken, im Lehel dieses kleine Lokal aufmachte.

Die Voraussetzungen für das Nage & Sauge waren damals nicht unbedingt die besten: Die Lage galt als schwierig, da die Mariannenstraße mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gerade einfach zu erreichen ist, und auch das Lehel machte nicht unbedingt als Weggehviertel und Amüsiermeile von sich reden. Trotzdem war das "Nage" von Anfang an ein Riesenerfolg. Gute Musik und ausgezeichnetes Essen lockten die Münchner zahlreich in das neue Lokal. Heute hat sich das Nage & Sauge fest im Münchner Nachtleben etabliert, doch der frühere Hype ist abgeflaut. Die Kneipe hat zwar immer noch ihr Stammpublikum, doch so brechend voll, wie sie in den Anfangsjahren war, ist sie lange nicht mehr. Das mag unterschiedliche Gründe haben: Einer wird sicher sein, dass die Gründer Markus Frankl - übrigens Autor des Buches "Wer nichts wird, wird Wirt" - und Carl Walderdorff, vor ein paar Jahren ausgestiegen sind. Frankl ist jetzt Betreiber der Schnellen Liebe im Glockenbachviertel, Walderdorff ist Chef vom Le Florida in Schwabing. Vielleicht hat aber auch die Qualität des Nage nachgelassen. In letzter Zeit hört man von Gästen immer wieder Klagen, Essen und Service seien nicht mehr so gut wie früher.

Auf der Karte stehen immer noch einige der berühmten Salate mit Focaccia, wie etwa "Ente Elvis", "Inferno" oder "Olpe", aber auch Pastagerichte oder Fleischvariationen wie "Scaloppine al Limone" oder "Saltimbocca alla Romana" werden angeboten. Schon ein Blick auf die Auswahl verrät, dass das Nage & Sauge heute von den gleichen Leuten betrieben wird wie das Hey Luigi in der Holzstraße, denn viele Gerichte sind komplett identisch. Schön ist, dass die Tür zur Küche stets offen ist und man als Gast einen Blick riskieren darf. Das flößt Vertrauen ein.

Was am Nage & Sauge wirklich zu loben ist, ist die großartige Mischung aus Bar und Restaurant. Gerade das junge Partyvolk will sich abends, bevor es zum Clubbing geht, zum Plaudern, Trinken und Essen mit Freunden treffen. Dafür war das Nage immer bestens geeignet, und ist es immer noch. Hier kann man nicht nur einen Happen zu sich nehmen, sondern auch Cocktails trinken. Die Atmosphäre ist nicht so steif wie in einem reinen Restaurant, trotzdem kann man gemütlicher sitzen als in einer klassischen Bar.

Ein kleines Problem für größere Gruppen ist, dass man nicht reservieren kann. Am besten, man kommt vor 20 Uhr oder erst gegen halb elf Uhr, dann hat man Chancen auf einen Tisch. Im Sommer kann man bis 23 Uhr draußen sitzen, das ist das Beste am Nage überhaupt. Oder man schaut einfach nur an der Bar auf einen Drink vorbei. Sowohl der "Liquide Cocaine" (halb Wodka, halb Kaffee) als auch der "Apfelstrudel" (Grasovka-Wodka mit Apfelsaft) sind legendär.

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