Nachruf:Ernst Bauer von der Elterninitiative "Intern 3" ist tot

Nachruf: Für sein Engagement erhielt Ernst Bauer 2008 das Bundesverdienstkreuz. Ein Dank, den er für seinen Einsatz verdiente, nach dem er aber nie gestrebt hatte.

Für sein Engagement erhielt Ernst Bauer 2008 das Bundesverdienstkreuz. Ein Dank, den er für seinen Einsatz verdiente, nach dem er aber nie gestrebt hatte.

(Foto: privat)

"Ihr Kind hat Krebs." Ein Satz, der Eltern aus dem Leben reißt. Auch Ernst Bauer hörte diesen Satz. Das war 1985. Er kämpfte mit seinem Sohn - und verlor. Martin starb mit 14 Jahren und seit Vater schwor sich, Betroffenen zu helfen, die Ähnliches durchmachten. 1985 war er Mitgründer der Elterninitiative Intern 3, benannt nach der gleichnamigen Station im Haunerschen Kinderspital. Mehr als 30 Jahre stand Ernst Bauer der Elterninitiative ehrenamtlich vor. Bestmögliche Versorgung der Kinder und umfassende Unterstützung der Familien, das war sein Lebenswerk. Nun starb Bauer mit 76 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.

Umgänglich als Mensch und kompromisslos in der Sache, so beschreibt ihn Margarethe Bader von der Elterninitiative. Sein Ziel: "Der Krankheit Krebs bei Kindern mehr Leben abzuringen." Als sein Sohn Martin gegen den Krebs kämpfte, gab es auf der Kinderstation noch keine Psychologen, die die Eltern in ihrer Verzweiflung auffingen. Zusätzlich beschränkten die Besuchszeiten den Kontakt zu ihren kranken Kindern. Bauer kämpfte jahrelang dafür, die Situation dieser Eltern zu verbessern. Sein Einsatz zahlte sich aus: Im Haunerschen Kinderspital entstand die erste Onkologische Tagesklinik für Kinder in Deutschland.

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