Nachruf:Einsatz für andere

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Hristo Vankov starb in seiner Heimat.

(Foto: Robert Haas)

Hristo Vankov suchte ein neues Leben, nun ist er mit 57 gestorben

Er war kein Prominenter, keine schillernde Persönlichkeit. Er war ein einfacher Mensch, ein freundlicher Mann, der trotz seines Schicksals meist positiv auf das Leben blicken konnte. Hristo Vankov war ein Münchner, der nichts mehr zu verlieren hatte und sich trotzdem für andere Menschen einsetzte: 2016 organisierte er einen Protestzug gegen Ausbeutung. Der 57-Jährige aus dem bulgarischen Pazardhik lebte 14 Jahre lang in München, jetzt ist er an den Folgen seiner Diabetes gestorben.

In seiner Heimat hatte er viele Jahre für eine staatliche Firma Wasserleitungen verlegt und sie gewartet, Ende der Neunzigerjahre wurde er arbeitslos. Nach der Trennung von seiner Frau, mit der er zwei Söhne hatte, versuchte er, in München ein neues Leben aufzubauen. Hristo Vankov lebte meist auf der Straße, suchte im Bahnhofsviertel nach Jobs. Eine Unterkunft erstritt er sich noch im August mit Unterstützung der Initiative Zivilcourage vor Gericht. Bis 1. Oktober konnte er in einer städtischen Bleibe in Pasing wohnen, für eine Verlängerung musste er Papiere besorgen. Im September reiste er deshalb in seine Heimat. Dort starb er am 5. Oktober im Krankenhaus.

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