Nach Fund in Norwegen:Tür ins Museum

Original soll nicht wieder in die Dachauer KZ-Gedenkstätte

Nachts aus Dachau geraubt, in einem norwegischen Straßengraben wiedergefunden - und bald im Museum: Die Originaltür aus dem ehemaligen Konzentrationslager kommt wohl nicht wieder zurück an ihren ursprünglichen Platz in Dachau. "Wir wollen uns die Tür kein zweites Mal stehlen lassen", sagt Karl Freller, Vorsitzender der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten. Zwar gebe es inzwischen mehr Videokameras und die Überwachung durch das Aufsichtspersonal sei auch verstärkt worden, aber Freller fürchtet das erhöhte Interesse an dem Relikt aus der Nazi-Zeit.

Es geht um jene Tür mit dem zynischen Schriftzug "Arbeit macht frei". Sie war im November 2014 mitten in der Nacht gestohlen und erst im vergangenen Dezember, gut zwei Jahre später, wieder aufgetaucht: in der Nähe von Bergen, am Straßenrand liegend und rostend. Man sei inzwischen so gut wie sicher, dass es sich wirklich um die Originaltür handelt, sagte Freller, ein Restaurator habe das Fundstück begutachtet und die gleichen Kratzer und Abnutzungsspuren gefunden. Ziel sei es nun, die Tür am Befreiungstag des ehemaligen Konzentrationslagers, am 29. April, im Museum in Dachau präsentieren zu können. An ihrem ursprünglichen Platz soll die Kopie bleiben, die nach dem Diebstahl eigens dafür angefertigt wurde.

Bevor die echte Tür ins Museum darf, muss der Stiftungsrat Frellers Vorhaben noch zustimmen, das soll voraussichtlich Mitte Februar geschehen. Eine Sache belastet Freller aber weiterhin: Von den Tätern fehlt noch immer jede Spur.

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