Nach der Pfarrer-Affäre:Boher soll Mandat abgeben

Bürgermeister und CSU-Fraktion in Zorneding distanzieren sich

Jetzt wenden sich auch die eigenen Parteifreunde ab: Zornedings Bürgermeister Piet Mayr (CSU) sowie der CSU-Ortsvorstand haben Sylvia Boher am Donnerstagabend aufgefordert, ihr Mandat im Gemeinderat abzugeben. Boher hatte in der Oktober-Ausgabe des örtlichen Parteiblattes noch als CSU-Ortsvorsitzende gegen Flüchtlinge gehetzt, auf Druck gab sie den Posten damals ab. Zuletzt hatte sich Boher zynisch über den Rücktritt des Zornedinger Pfarrers Olivier Ndjimbi-Tshiende geäußert, der die Gemeinde nach rassistischen Morddrohungen verlassen hat. "Es ist eine Grenze überschritten. Ich sehe keine Möglichkeit mehr für eine Zusammenarbeit", sagte Bürgermeister Mayr. Die kommissarische CSU-Ortsvorsitzende, Jutta Sirotek, begründete die Forderung damit, weiteren Schaden "von den unbeteiligten und unbescholtenen Bürgerinnen und Bürgern unseres Ortes" abwenden zu wollen.

In der vergangenen Woche hatten bereits CSU-Bezirkschefin Ilse Aigner und der Kreisvorsitzende Thomas Huber Boher aufgefordert, ihre Parteiämter auf Bezirks- und Kreisebene ruhen zu lassen, wo Boher Beisitzerin beziehungsweise Schriftführerin ist. Bis heute hat die 51 Jahre alte Unternehmensberaterin nicht darauf reagiert. Auch Mayr hat bislang keinen Erfolg: "Sie erklärt weiterhin kategorisch, dass sie ihr Mandat im Gemeinderat nicht aufgeben werde."

© SZ vom 19.03.2016 / frie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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