Musiktempel im Werksviertel:"Optimaler Standort"

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Verein weist Goppels Vorstoß in puncto Konzertsaal zurück

Von Christian Krügel

MünchenIn den CSU-internen Streit um die Standortentscheidung für ein neues Konzerthaus schaltet sich nun auch der Konzertsaalverein ein. Er fordert die Staatsregierung auf, bei ihrem Votum für einen Bau im Werksviertel am Ostbahnhof zu bleiben und nicht erneut eine Musikstadt in der Paketposthalle in Neuhausen zu prüfen. Stattdessen sollten "weitere Projektverwirklichungsschritte unverzüglich in Angriff genommen werden und nicht durch weitere nutzlose und überflüssige Standortdiskussionen unverantwortbar hinausgezögert werden", heißt es in einer Erklärung des Präsidiums.

Dem gehört unter anderem auch der ehemalige Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) an. Dessen früherer Kabinettskollege, der Ex-Wissenschaftsminister und CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Goppel, wirbt intensiv für das Konkurrenzprojekt zu einem Konzertbau im Werksviertel: den Umbau der Paketposthalle zu einem Musikpark mit mehreren Sälen. Die Staatsregierung hatte sich im Dezember aber dagegen entschieden, weil das Projekt deutlich größer ist und daher auch teurer und riskanter sein dürfte als ein Bau im Werksviertel. Goppel versucht die CSU-Landtagsfraktion dagegen zu mobilisieren.

Für den Konzertsaalverein ist Goppels Aktion ein "untauglicher Versuch", eine richtige Entscheidung in Misskredit zu bringen. "Im Ergebnis stellte sich der Standort Werksviertel mit deutlichem Abstand zu allen anderen untersuchten Standorten als der optimale heraus. Dies mussten auch wir zur Kenntnis nehmen, obwohl wir sehr lange für den Standort am Finanzgarten eingetreten sind", heißt es in der Erklärung des Konzertsaalvereins.

Das Grundstück am Ostbahnhof, auf dem derzeit noch die Hallen der früheren Kultfabrik stehen, sei auch "der einzige infrage kommende Standort, an dem die realistische Chance besteht, das Konzerthaus bis Anfang der 20er Jahre vor Beginn des Gasteig-Umbaus zu errichten". Goppel und die Investoren-Gruppe für die Paketposthalle werden unter anderem aufgefordert, die Kosten für Sanierung, Umbau und Betrieb der Halle exakt aufzulisten sowie darzulegen, ob und wann die Deutsche Post dort überhaupt mit ihrem Briefverteilzentrum ausziehen wird.

Die CSU-Parlamentarier werden am Dienstag erneut über das Thema diskutieren, eine Entscheidung der Fraktion soll es bis spätestens Anfang März geben

© SZ vom 01.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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