Gerd Waldhauser, Wirt der Schwabinger Sieben:
"Ich bin zwar der älteste Wirt Schwabings, allerdings ist das Rauchen in Kneipen ja nicht nur eine Frage, die Wirte betrifft. Die Leute kommen doch, um zu rauchen! Wen das stört, der muss ja nicht herkommen.
Auf Autobahnraststätten ist das was anderes, da muss man 'rein, es gibt sonst nichts. Aber in Schwabing haben wir doch viele Kneipen. Ich bin gegen diese Einschränkungen: Was man darf, was man nicht darf. Wenn, dann sollte es alle Lokale betreffen. Ein generelles Rauchverbot, damit man Chancengleichheit hat. Das wäre gerecht. Jetzt sind die großen Lokale die Nutznießer.
Für uns ist die Idee eines Raucherzimmers indiskutabel. Wir sind in einer Baracke untergebracht, die aus Kriegsschutt aufgebaut ist. Wir haben keine zwei Räume, sonst wär's ja einfach. Ich bin kein Wallfahrtsort wie Lourdes, es gibt niemand, der zu mir herpilgert. Die Leute gehen dann halt woanders hin. Ich finde, man sollte ein Schild aufstellen: 'Hier kann geraucht werden - hier nicht.'
Ein Freund von mir hat ein Nichtraucher-Lokal aufgemacht, das war vor 20 Jahren in der Nähe des Viktualienmarkts. Er ist damals damit sang- und klanglos untergegangen. Der war seiner Zeit voraus. Heute würde das sicher laufen.
In Italien macht das Rauchverbot Sinn, da kann man draußen stehen. Aber hier heißt's gleich: ,Unerlaubte Erweiterung der Ausschankfläche.' Ich habe vor zehn Jahren aufgehört zu rauchen, aber ich kenne das noch von früher. Wenn man trinkt, dann zieht man gleich eine Kippe dazu 'raus. Wenn es die Hochzeit zwischen Bier und Tabak nicht mehr gibt, dann fehlt für viele eben was."
Foto: Wirt Gerd Waldhauser von der Schwabinger Sieben (Robert Haas)